Hensel, Luise

Geboren
* 30.03.1798
in Linum
Gestorben
18.12.1876
in Paderborn
Kurzinfo
religiöse Dichterin
Pseudonyme
Hensel, Luise Maria
Hensel, Luise Aloysia Maria
Hensel, Louise
Hensel, L.
Berufe
Schriftstellerin
Wirkungsort
Wiedenbrück
Literaturepoche
Klassik
Romantik
Biedermeier

Luise Hensel - Biografie

Luise HenselIn Linum wurde Luise Hensel am 30.03.1798 geboren. Im Alter von 78 Jahren verstarb Hensel am 18.12.1876 in Paderborn. Luise Hensel war eine bekannte religiöse Dichterin. Informationen zur Epoche, für die der Schriftsteller ein typischer Vertreter war, liegen uns nicht vor. Die Lebensdaten von Hensel fallen aber zeitlich betrachtet mit den Literaturepochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz und Realismus zusammen. Die aufgezählten Literaturepochen lassen sich folgendermaßen auf zeitlicher Ebene einordnen: Klassik (1786 bis 1832), Romantik (1798 bis 1835), Biedermeier (1815 bis 1848), Junges Deutschland & Vormärz (1825 bis 1848), Realismus (1848 bis 1890). Wiedenbrück ist der Wikungsort von Luise Hensel. Zur Autorin Luise Hensel sind auf abi-pur.de sehr viele Gedichte veröffentlicht. In unserer Datenbank findest Du momentan 256 Gedichte. „Abendgruß“, „Aber frei von Lust und Kummer“ und „Abschied von der mütterlichen Freundin“ sind bekannte Gedichte der Dichterin.

Luise Hensel war eine Deutschlehrerin und religiöse Dichterin, die den romantischen Stil ihres Freundes und Dichterkollegen Clemens Brentano prägte. Luise Hensel war die Schwester von Wilhelm Hensel und die Schwägerin des Komponisten Fanny Mendelssohn. Sie wurde am 30. März 1798 geboren. Ihr Vater, Johann, war Pfarrer in Linum, einer kleinen Stadt in der Mark Brandenburg, Königreich Preußen. Nach dem Tod ihres Vaters, 1809, kehrte Luises Mutter mit ihrem Sohn und ihren drei Töchtern in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Luise besuchte dort die Realschule wo sie bereits ein außergewöhnliches Talent zeigte.

Um das Jahr 1816 herum traf sie den Dichter Clemens Brentano. Hensel beeinflusste den romantischen Stil von Brentano ganz wesentlich. Wie Brentano, so flammte auch beim Komponisten Ludwig Berger eine unerwiderte Liebe zu Hensel auf. Diese Gefühle konnten von Luise Hensel aus Glaubensgründen jedoch nicht erwidert werden.

Ein anderer Autor, Wilhelm Müller, war ebenfalls unglücklich in Hensel verliebt. Die Geschichte dieser unerfüllten Liebe wird in zwei von Franz Schubert komponierten Werken festgehalten, dem Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ und „Winterreise“. Die Liebe zu einem anderen Mann, dem Freund Ludwig von Gerlach, der später Lehrer von Otto von Bismarck werden sollte, führte dazu, dass Hensel ein hohes Ansehen bei der Deutschen Zentrumspartei, einer damals mächtigen politischen Partei in Deutschland, erlangte. Dies stand im Widerspruch zu ihren religiösen Gefühlen. Ihre religiösen Gefühle störten auch die Beziehung zu Gerlach und brachten sie als Gläubige in eine seelische Krise. Hensel konvertierte 1818 zum Katholizismus. Ihre Freundschaft mit Brentano zerbrach an seiner Eifersucht auf Ludwig von Gerlach.

Die Umstände veranlassten Luise Hensel 1819, Berlin zu verlassen. Sie trat in den Dienst von Prinzessin Mimi Salm-Reifferscheidt-Krautheim und reiste zunächst nach Münster und schließlich nach Düsseldorf. In Münster, unter dem Einfluss des Religionslehrers Bernhard Overberg, vertieften sich ihre Überzeugungen. Später, am 6. März 1820, legte sie ein Gelübde der Jungfräulichkeit ab.

Im Jahr 1821 begann sie als Hauslehrerin bei der Gräfin zu Stolberg zu arbeiten. Vier Jahre später, 1825, übernahm sie mit zwei Freundinnen die Leitung des Bürgerhospitals in Koblenz und war bis ins Jahr 1833 als Lehrerin tätig. Von 1833 bis 1838 lebte sie mit der Familie ihres Bruders in Berlin zusammen. Die letzten Stationen ihres unruhigen Wanderlebens waren Köln, Wiedenbrück und Paderborn. Das Kloster bei Paderborn war die letzte Station ihres Lebens, dort verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre. Nach einem Sturz war sie schwer behindert. Im Kloster stand sie unter der Obhut ihrer ehemaligen Schülerin, der Ordensgründerin und Wohltäterin Pauline von Mallinckrodt. Luise Hensel verstarb am 18. Dezember 1876.

Hensel wird in der Literaturgeschichte als bedeutende religiöse Dichterin gewürdigt. Allerdings blieb ihr nicht viel Zeit zum Dichten. Der Großteil ihres Werkes entstand in den Jahren 1815 bis 1820. Danach mußte sie sich als Gesellschafterin, Erzieherin und Hauslehrerin durchschlagen und sich obendrein um ihr Pflegekind, den Sohn ihrer verstorbenen Schwester, kümmern. Die karitative Arbeit stand im Mittelpunkt ihrer Interessen.

+ Mehr Details zum Leben von Luise Hensel einblenden.

Weitere Gedichte des Autors Luise Hensel (Infos zum Autor)

Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 256 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte findest Du auf der Übersichtsseite des Autors.