Abendlied eines lahmen Invaliden vom J. 1813 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
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Mel. So mancher steigt herum. |
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Aus dem Bauer als Milliönar. |
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Wie viel man auch verspricht, |
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O traut den Worten nicht! |
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Ein Wort ist Schall und Wind |
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Seid doch nicht taub und blind! |
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O seht euch vor und um, |
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Seid doch nicht gar zu dumm! |
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Ist's immer noch nicht Zeit, |
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Zu werden mal gescheit? |
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O Deutschland! o Deutschland! |
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Wann kommt denn wohl die Zeit? |
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Wann wird die Welt gescheit? |
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Viel Gutes wird gedacht, |
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Mehr Schlechtes wird gemacht. |
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Doch fällt mir gar nicht ein, |
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Ein Schuft und Lump zu sein. |
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Wie oft sie auch erliegt, |
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Die gute Sache siegt |
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Hoch Deutschland! hoch Deutschland! |
Details zum Gedicht „Abendlied eines lahmen Invaliden vom J. 1813“
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1798 - 1874
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, einem deutschen Dichter, der hauptsächlich während des 19. Jahrhunderts aktiv war. Er verfasste das vorliegende Gedicht im Jahr 1813, wie der Titel „Abendlied eines lahmen Invaliden vom J. 1813“ angibt. Es beschäftigt sich mit dem politischen Umbruch in Deutschland während dieser Zeit und dem Vertrauensbruch zwischen Regierung und Bürgern.
Zunächst scheint das Gedicht einen pessimistischen Blick auf politische Führung und Vertrauen zu haben. Der Autor ermahnt seine Leser mit den Worten „Wie viel man auch verspricht, / O traut den Worten nicht!“. Hier macht Hoffmann deutlich, dass politische Versprechen oft leer sind und eine Kluft zwischen Wort und Tat besteht.
Die weiteren Strophen machen jedoch deutlich, dass dies nicht als Rat zur Resignation zu verstehen ist, sondern im Gegenteil: Der Autor fordert seine Leser auf, wachsam und skeptisch zu bleiben („O seht euch vor und um, / Seid doch nicht gar zu dumm!“) und betont die Notwendigkeit eines klaren Verstandes („Ist's immer noch nicht Zeit, / Zu werden mal gescheit?“).
Eine klare und leidenschaftliche Liebe zu Deutschland ist in dem Gedicht spürbar. Der Autor ruft in den Schlussversen der zweiten und dritten Strophe jeweils „O Deutschland! o Deutschland!“ und „Hoch Deutschland! hoch Deutschland!“ aus.
In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist festzustellen, dass es in einer einfachen und verständlichen Sprache gehalten ist, was dem Leser den Zugang erleichtert. Es besteht aus Reimpaaren (aabb-Form), was zu einer angenehm lesbaren Rhythmik führt. Die Wiederholung bestimmter Phrasen (zum Beispiel „O Deutschland!“) gibt dem Gedicht zudem einen hymnischen, fast liedhaften Charakter.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht einen lebhaften und leidenschaftlichen Appell darstellt, sich nicht von leeren Versprechen täuschen zu lassen, sondern stets wachsam und kritisch zu bleiben. Es ist ein Aufruf zur Selbstverantwortung, zur Skepsis gegenüber Autorität und zur Liebe zu Deutschland, trotz der Politik, die in seinem Namen ausgeübt wird.
Weitere Informationen
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist der Autor des Gedichtes „Abendlied eines lahmen Invaliden vom J. 1813“. Der Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben wurde 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1814 und 1874 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 101 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Die Gedichte „Dies irae, dies ille“, „Sehnsucht nach dem Frühling“ und „Nur liebend ist dein Herz ein Herz“ sind weitere Werke des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Zum Autor des Gedichtes „Abendlied eines lahmen Invaliden vom J. 1813“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.
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