Ellen von Otto Erich Hartleben
1 |
Die Apfelbäume winken blütenschwer, |
2 |
Und Mädchensang tönt von den Wiesen her; |
|
|
3 |
Die dunklen Berge krönt der Abendschein, |
4 |
Im Abendstrahle blinkt der junge Wein; |
|
|
5 |
Ich starre dumpf und trocken wie ein Tor |
6 |
Ich bin so müde, seit ich dich verlor. |
Details zum Gedicht „Ellen“
Otto Erich Hartleben
3
6
39
1864 - 1905
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ellen“ stammt von Otto Erich Hartleben, einem deutschen Dichter, der von 1864 bis 1905 lebte. Damit lässt sich das Werk in die Epoche des Naturalismus einordnen, eine Zeit, in der Dichter oft realistische und unverblümte Darstellungen des Lebens und der menschlichen Erfahrung anstrebten.
Anfänglich vermittelt das Gedicht idyllische und friedliche Bilder von blühenden Apfelbäumen und fröhlichen Mädchenstimmen, die von weiten Wiesen her wehen. Es zeichnet ein Bild von einer ländlichen, nahezu paradiesischen Landschaft in einem milden Abendlicht. Doch nimmt diese friedliche Atmosphäre eine abrupte Wende in der letzten Strophe, in welcher das lyrische Ich seine innere Leere zum Ausdruck bringt und offenbart, dass es unter dem Verlust von jemandem, möglicherweise einer geliebten Person Ellen, leidet.
Inhaltlich handelt das Gedicht von der Kontrastierung zweier Gegensätze: der äußerlichen Schönheit und Ruhe der Natur und der inneren Zerrissenheit und Trauer des lyrischen Ichs. Das lyrische Ich scheint kaum in der Lage zu sein, die Schönheit um sich herum wahrzunehmen oder zu genießen und fühlt sich vermehrt müde und verloren, seit es „Ellen“ verloren hat. Dies könnte als ein Ausdruck tiefer Traurigkeit oder sogar von Depression interpretiert werden.
Die Form des Gedichts ist relativ schlicht gehalten: es besteht aus drei Strophen mit jeweils zwei Versen. Die Sprache ist direkt und unverschnörkelt, die Metaphern sind leicht verständlich und lebendig, und der Rhythmus und Reim trägt zu einem Gefühl von Einfachheit und Klarheit bei. Das wiederum verleiht der emotionalen Botschaft des Gedichts Nachdruck. In seiner Gesamtheit drückt das Gedicht also eine bittere Melancholie aus, die das lyrische Ich inmitten einer scheinbar friedvollen und idyllischen Landschaft empfindet, erhellt durch die traurige Erkenntnis von Verlust und Trauer.
Weitere Informationen
Otto Erich Hartleben ist der Autor des Gedichtes „Ellen“. Der Autor Otto Erich Hartleben wurde 1864 in Clausthal (Clausthal-Zellerfeld) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1880 und 1905. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Otto Erich Hartleben sind „Im Lande der Torheit“, „Gesang des Lebens“ und „Liebesode“. Zum Autor des Gedichtes „Ellen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 22 Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Otto Erich Hartleben (Infos zum Autor)
- In stiller Sommerluft
- Auf Reisen
- Im Tal der Freude
- Ich sah dich, Freund
- Das war der Duft
- Kinderköpfchen
- Elegie
- Der Abenteurer
- Denkst du daran
- Im Lande der Torheit
Zum Autor Otto Erich Hartleben sind auf abi-pur.de 22 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt