Wie doch das Wissen von Achim von Arnim

Wie doch das Wissen
Steigert die Menschen,
Sterbliches Streben
Theuert die Welten.
Siechende Männer
Streben im Geiste
Sternen entgegen,
Setzen die Namen
Kennen sie wieder.
10 
Schwächliche Weiber
11 
Fühlen im Geiste
12 
Ewige Pulse,
13 
Künden die Zukunft,
14 
Herrschen im Leben,
15 
Ja bei den Sternen,
16 
Selbst in dem großen
17 
Leben der Erde
18 
Scheinet die Schwäche
19 
Ewige Kraft.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Wie doch das Wissen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
19
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1781 - 1831
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wie doch das Wissen“ stammt von Achim von Arnim, einem bedeutenden Vertreter der deutschen Romantik. Geboren 1781 und gestorben 1831, fällt seine Schaffensperiode größtenteils in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Beim ersten Lesen des Gedichts wird deutlich, dass von Arnim das Wissen und den Geist des Menschen hochschätzt und als treibende Kraft der Menschheit sieht. Des Weiteren scheint eine Anerkennung gegenüber der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und der Stärke des menschlichen Willens und Geistes inmitten von Schwäche und Krankheit durch.

Inhaltlich betrachtet, beginnt das Gedicht mit der Hervorhebung der Kraft des Wissens, das den Menschen erhebt und sein Endliches Streben antreibt. Dieses Wissen, auch wenn es in schwächlichen oder kränkelnden Körpern wohnt, strebt den Sternen entgegen und überwindet sämtliche Grenzen. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen zeigt der Geist eine übermenschliche Kraft, die sogar über die Zukunft bestimmt. Selbst in Anbetracht der großen Lebenskraft der Erde scheint die menschliche Schwäche eine ewige Stärke zu sein.

Von Arnim verfolgt eine klare, einfache Sprache mit wenigen, aber mächtigen Begriffen, die das zentrale Thema des Wissens und der Geisteskraft immer wieder betonen. Das Gedicht folgt keiner festen Versform und kommt ganz ohne Reime aus, was dem Text eine freigeistige Note verleiht. Diese lyrische Freiheit ist typisch für die Epoche der Romantik, in der von Arnim schrieb.

Zusammenfassend kann man sagen, dass von Arnim hochachtungsvoll das unbändige menschliche Streben nach Wissen und die unerschütterliche Stärke des Geistes in der Konfrontation mit körperlicher Schwäche und Sterblichkeit hervorhebt. Er zeigt auf, wie dieses Streben die Perspektiven über den menschlichen Alltag und das menschliche Leben selbst hinaus erweitert und somit den Menschen ermächtigt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Wie doch das Wissen“ ist Achim von Arnim. 1781 wurde Arnim in Berlin geboren. Im Zeitraum zwischen 1797 und 1831 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Arnim handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Als Romantik wird die Epoche der Kunstgeschichte bezeichnet, deren Ausprägungen sich sowohl in der Literatur, Kunst und Musik als auch in der Philosophie niederschlugen. Die Epoche der Romantik lässt sich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert verorten. Die literarische Romantik kann darauf aufbauend etwa auf die Jahre 1795 bis 1848 datiert werden. Die Literatur der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Schriftstellern der Romantik zuwider. Sie stellten sich in ihren Werken gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. In der Romantik finden sich unterschiedliche charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unbeachtet. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 19 Versen. Der Dichter Achim von Arnim ist auch der Autor für Gedichte wie „Schwingeliedchen nach der Sicilischen Melodie“, „Schweizerlied“ und „Flammenruh nach Weisheit streben“. Zum Autor des Gedichtes „Wie doch das Wissen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 173 Gedichte veröffentlicht.

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