An Bettine von Achim von Arnim
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Ein Sternenhauch vom Himmelslauf, |
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Die offne Brust mit Glanz umkühlt, |
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Ein Frühling neu im Herzen spielt, |
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Ein neues Röslein blüht darauf; |
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Du hast es mir an's Herz gelegt, |
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So bist du draußen, bist darin, |
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Des Frühlings Kraft sich doppelt regt, |
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Das Röslein wächst und füllt den Sinn; |
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Ich schwimme in dem Liebesduft, |
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Unendlich scheint das Blau der Luft. |
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Du fragst mich, Stern der Winternacht, |
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Ob ich von süßem Weine glüh'; |
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O freu dich, wie ich duftend blüh'! |
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Mein blühend Herz beim Röslein wacht, |
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Gern thät' es sich mit Worten kund, |
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So lebenswarm, wie Tropfen Blut, |
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Doch schließt das Röschen schon den Mund, |
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Und thut da kühlend mir so gut; |
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Die Augen füllt ein süßer Drang, |
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O Liebesthau, o frommer Dank! |
Details zum Gedicht „An Bettine“
Achim von Arnim
2
20
120
1781 - 1831
Romantik
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An Bettine“ wurde von Achim von Arnim verfasst, einem bedeutenden deutschen Dichter aus der Zeit der Romantik. Die meisten seiner Werke wurden Anfang des 19. Jahrhunderts oder vor seinem Tod im Jahr 1831 veröffentlicht.
Beim ersten Eindruck, bietet das Gedicht eine leichte, luftige Atmosphäre. Es ist sehr visuell und emotional, mit starken Bildern von Natur, Frühling und Liebe.
Im Gedicht spricht das lyrische Ich, vermutlich Arnim selbst, direkt an „Bettine“. Es handelt sich um Elisabeth „Bettine“ Brentano, mit der Arnim verheiratet war. Im ersten Abschnitt drückt das lyrische Ich seine tiefe Liebe und Verbundenheit zu Bettine aus. Der Frühling, das gerade erblühende Röslein und das unendliche Blau des Himmels stehen dabei sinnbildlich für eine aufkeimende, frische Liebe. Im zweiten Abschnitt ist eine leichte Veränderung der Stimmung zu erkennen. Das lyrische Ich füllt sich immer noch von Liebe berauscht, doch die Nacht und das Röslein, das seinen Mund schließt, könnten auf eine gewisse Reserviertheit oder Veränderung hinweisen.
Die Form des Gedichts ist ein 20-zeiliges Gedicht, aufgeteilt in zwei gleich große Strophen. Die Sprache ist typisch für Arnim und die Romantik, mit reicher Verwendung von natürlichen Bildern und Metaphern. Wörter wie „sternenhauch“, „Frühling“, „Röslein“ und „Liebesduft“ verleihen dem Gedicht eine sehr visuelle und emotionale Qualität.
Arnim benutzt die sprachlichen Bilder und Metaphern, um tiefe Gefühle und Emotionen zu vermitteln. Sie sind gleichzeitig eine persönliche Liebeserklärung an seine Frau Bettine und Ausdruck seiner Liebe zur Natur.
Abschließend kann man sagen, dass Achim von Arnim in dem Gedicht „An Bettine“ seine tiefen Gefühle gegenüber seiner Ehefrau ausdrückt. Diese Gefühle werden mit Hilfe der Natur und Jahreszeiten als metaphorisches Werkzeug konzeptioniert. Das Ergebnis ist ein zutiefst emotionales und tiefgreifendes Werk, das gleichzeitig eine sehr persönliche und universelle Botschaft vermittelt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „An Bettine“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Achim von Arnim. 1781 wurde Arnim in Berlin geboren. In der Zeit von 1797 bis 1831 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Romantik zuordnen. Der Schriftsteller Arnim ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte. Aber auch die Gebiete Geschichte, Philosophie und Theologie sowie Naturwissenschaften und Medizin waren von ihren Auswirkungen betroffen. Die Literaturepoche der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Welt, die sich durch die einsetzende Verstädterung und Industrialisierung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls Auswirkungen auf die Romantik. Die zentralen Motive der Romantik sind das Schaurige, Unterbewusste, Fantastische, Leidenschaftliche, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die romantischen Dichter sehnen sich nach der Einheit von Natur und Geist. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände dieser Zeit bleiben jedoch unerwähnt. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unendlich. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.
Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 120 Worte. Achim von Arnim ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Weber und die Spinnerin“, „Bibliothek“ und „Zur Weihnachtszeit“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Bettine“ weitere 173 Gedichte vor.
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