Nach neuen Meeren von Friedrich Nietzsche
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Dorthin — will ich; und ich traue |
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mir fortan und meinem Griff. |
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Offen liegt das Meer, ins Blaue |
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treibt mein Genueser Schiff. |
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Alles glänzt mir neu und neuer, |
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Mittag schläft auf Raum und Zeit —: |
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Nur dein Auge — ungeheuer |
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blickt mich's an, Unendlichkeit! |
Details zum Gedicht „Nach neuen Meeren“
Friedrich Nietzsche
2
8
44
1844 - 1900
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Der Autor des in der Analyse herangezogenen Gedichts ist Friedrich Nietzsche, einer der bedeutendsten Philosophen der Neuzeit, dessen Werk vor allem im späten 19. Jahrhundert entstand. Daher kann man das Gedicht in die Bewegung des Sturm und Drangs einordnen, das sind vor allem persönliche und leidenschaftliche Gedichte.
Der erste Eindruck von „Nach neuen Meeren“ ist aufregend und voller Erwartung. Das lyrische Ich zeigt eine klare Zielsetzung und den Willen, um sich in das unbekannte, metaphorische Meer hinaus zu wagen.
Im Inhalt drückt das Gedicht primär den Wunsch des lyrischen Ichs aus, neue Herausforderungen und Erfahrungen anzustreben („Dorthin - will ich“). Es scheint einen starken Glauben an die eigenen Fähigkeiten („und ich traue / mir fortan und meinem Griff“) und eine Sehnsucht nach Abenteuer und Entdeckung („Offen liegt das Meer, ins Blaue / treibt mein Genueser Schiff“) zu vermitteln. Darüber hinaus scheint es eine Erfahrung der Veränderung und Erneuerung zu umfassen („Alles glänzt mir neu und neuer“).
Im formalen Bereich besteht das Gedicht aus zwei Strophen zu je vier Versen. Die Struktur ist relativ einfach und direkter in ihrer Darstellung. Die Sprache ist klar und bildhaft, wobei das Meer ein oft genutztes Metapherngebiet ist und hier für die Unendlichkeit, Unbekannten und die Entdeckungsgier steht. Der Blick in die Unendlichkeit an Ende des Gedichts kommt dann sowohl einer Ermächtigung als auch einer Überforderung gleich – der Mensch, der die Unendlichkeit erkennt.
Im Kontext von Nietzsches Philosophie kann dieser Text als Ausdruck seines Ideals des „übermenschlichen“ Individuums gesehen werden, das versucht, über die Grenzen der menschlichen Existenz hinaus zu greifen und neue, bisher unbekannte Ufer zu erreichen. Das Gedicht besteht aus Motiven der Seefahrt und Navigation, was auch als eine Metapher für das menschliche Leben und das Streben nach Wahrheit, Erkenntnis und persönlichem Wachstum interpretiert werden kann.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Nach neuen Meeren“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich Nietzsche. Im Jahr 1844 wurde Nietzsche in Röcken (Heute Ortsteil von Lützen, Sachsen-Anhalt) geboren. In der Zeit von 1860 bis 1900 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Friedrich Nietzsche ist auch der Autor für Gedichte wie „Die kleine Hexe“, „Das Wort“ und „Sils-Maria“. Zum Autor des Gedichtes „Nach neuen Meeren“ haben wir auf abi-pur.de weitere 25 Gedichte veröffentlicht.
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