Aus dem Nachtlied Zarathustras von Friedrich Nietzsche

Nacht ist es, Nacht!
Nun reden lauter alle springenden Brunnen,
Meine Seele ist ein springender Brunnen.
Nacht ist es, Nacht!
 
Nun erst erwachen alle Lieder die Liebenden,
Und auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden.
Ein ungestilltes, unfüllbares
Ist in mir, das will laut werden.
Eine Begierde nach Liebe ist in mir,
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Die redet selber die Sprache der Liebe.
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Nacht ist es, Nacht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Aus dem Nachtlied Zarathustras“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1844 - 1900
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht, das analysiert werden soll, stammt von Friedrich Nietzsche. Nietzsche war ein deutscher Philologe und Philosoph, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und lebhaft zugleich. Es ist nachts, doch anstatt einer ruhigen, stillen Atmosphäre besitzt die Dunkelheit in diesem Gedicht eine vibrierende Energie und Dynamik.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das Erleben und Ausdrücken von Gefühlen in der Nacht. In der ersten Strophe wird die Nacht als Zeit der Lebendigkeit und Aktivität dargestellt. Hier sind es die „springenden Brunnen“, die lauter sprechen und die Seele des lyrischen Ichs wird als ein „springender Brunnen“ beschrieben. Das Ich fühlt sich voller Energie und Lebendigkeit. In der zweiten Strophe geht es um das Erwachen der Lieder der Liebenden und das Ich identifiziert seine Seele als „das Lied eines Liebenden“. Es wird eine tiefe Sehnsucht nach Liebe offenbart, die sich unaufhaltsam und laut äußert.

Das Ich scheint in der Nacht seine Gefühle intensiver zu erleben und zu äußern. Die Nacht dient hier nicht der Ruhe und dem Schlaf, sondern ist vielmehr ein Raum für Leidenschaft und Sehnsucht.

Bezüglich der Form fällt auf, dass die Strophen unterschiedlich lang sind und der Refrain „Nacht ist es, Nacht!“ die Strophen verbindet und das Gedicht strukturiert. Die Brunnen und die Lieder dienen als Metapher für die Gefühle und Strömungen im Inneren des lyrischen Ichs.

Die Sprache ist einfach und direkt, sie ist jedoch auch metaphorisch und bildhaft. Die ständige Wiederholung von „Nacht ist es, Nacht!“ betont die besondere Bedeutung der Nacht für das lyrische Ich.

Insgesamt ist das Gedicht eine Ode an die Nacht als Zeit der Gefühlsintensität, Lebendigkeit und ungestillten Sehnsucht nach Liebe.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Aus dem Nachtlied Zarathustras“ ist Friedrich Nietzsche. Geboren wurde Nietzsche im Jahr 1844 in Röcken (Heute Ortsteil von Lützen, Sachsen-Anhalt). Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1860 und 1900. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 64 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 11 Versen. Friedrich Nietzsche ist auch der Autor für Gedichte wie „Die kleine Hexe“, „Das Wort“ und „Sils-Maria“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Aus dem Nachtlied Zarathustras“ weitere 25 Gedichte vor.

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