Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien von Friedrich Rückert

Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien
Aus quellgetränkten Frühlingsbüschen schallen,
Wo schwebend nur des Meeres Möwen fliehn
Und drunterhin die schäum'gen Wogen schwallen,
Ruh' ich an meerhauchfeuchtem Rosmarin
Und hör' im Wind und in der Woge Wallen
Ein Lied eintöniger Melancholien,
Dazwischen fernher teure Namen hallen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien“ stammt von Friedrich Rückert und wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst, zur Zeit der Romantik.

Schon beim ersten Lesen erweckt das Gedicht einen melancholischen Eindruck. Es wird eine Landschaft am Meer beschrieben, in der es keine frühlingshaften Melodien von Nachtigallen gibt und auch keine quellgetränkten Büsche. Stattdessen ist das Bild von Möwen, die über dem rauschenden Meer schweben und dem Klang von Wellen und Wind geprägt.

Der Inhalt des Gedichtes scheint eine Momentaufnahme zu sein, in dem das lyrische Ich allein an der Küste sitzt und in Gedanken versunken ist. Es hört keine fröhlichen Melodien, sondern nur das eintönige Geräusch des Windes und des Meeres, was es als Lied der Melancholie interpretiert. Zudem scheint es in der Ferne geliebte Namen zu hören, was darauf hindeute, dass es sich vielleicht in einer Art nostalgischer Erinnerung an geliebte Personen oder Zeiten verliert.

Sprachlich ist das Gedicht sehr bildlich und ziemlich komplex. Rückert nutzt viele Adjektive und Metaphern, um eine möglichst genaue und atmosphärische Beschreibung der Szenerie und der Gefühlslage des lyrischen Ichs zu geben. Dabei bedient er sich einer eher gehobenen, poetischen Sprache.

Formal besteht das Gedicht aus acht Versen, die als eine Strophe angeordnet sind. Dabei folgt Rückert keinem strikten Reimschema, sondern lässt den Text eher frei fließen, was gut zum melancholischen und nachdenklichen Charakter des Gedichtes passt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Friedrich Rückert in „Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien“ eine innere Gedankenwelt voller Melancholie und Sehnsucht beschreibt. Die Landschaft am Meer dient dabei als äußere Kulisse und spiegelt gleichzeitig die innere Gefühlslage des lyrischen Ichs wider.

Weitere Informationen

Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien“. Rückert wurde im Jahr 1788 in Schweinfurt geboren. Im Zeitraum zwischen 1804 und 1866 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 44 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Des fremden Kindes heiliger Christ“, „Herbstblumen“ und „Kleines Frauenlob“. Zum Autor des Gedichtes „Hier, wo nicht Nachtigallenmelodien“ haben wir auf abi-pur.de weitere 102 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Friedrich Rückert (Infos zum Autor)

Zum Autor Friedrich Rückert sind auf abi-pur.de 102 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.