Nach einem Regentage von Richard von Schaukal
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Schon hat der Herbst die Wege |
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Mit Blättern still bestreut. |
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Ich geh und überlege: |
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Ist vieles, was mich reut. |
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Es funkelt noch die Feuchte |
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Im dunstig schwachen Schein. |
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Ein schüchternes Geleuchte |
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Fängt sich das Dickicht ein. |
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Mit rauschendem Gerinne |
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Sing sich der Bach zu Tal. |
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Es schimmert ein Gespinne |
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An einem Sonnenstrahl. |
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Da schau ich von dem Hange |
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Hinüber und hinauf: |
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Mit meinen Blicken fange |
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Ich einen Vogel auf. |
Details zum Gedicht „Nach einem Regentage“
Richard von Schaukal
4
16
69
1874 - 1942
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Nach einem Regentage“ wurde von Richard von Schaukal geschrieben, einem österreichischen Schriftsteller und Dichter, der von 1874 bis 1942 lebte. Er gehörte zur Prager Deutschsprachigen Literatur und zählt somit zur Literatur des Fin de Siècle und der Moderne, wobei er am Übergang zwischen den Epochen steht und dementsprechend verschiedene Stile und Themen in seinen Werken spiegeln.
Das Gedicht erzeugt beim ersten Lesen eine nachdenkliche, etwas wehmütige Stimmung. Es beschreibt eine herbstliche Landschaftsszene nach einem Regentag. Die Worte sind sorgfältig gewählt, um das knisternde, kühle Gefühl des Herbstes und die Stimmung nach einem frischen Regen zu erwecken.
Das lyrische Ich bewegt sich durch diese Szene und scheint dabei in Gedanken versunken, reflektiert über die Natur und möglicherweise auch über sein eigenes Leben, wie in der vierten Zeile angedeutet wird („Ist vieles, was mich reut.“). Das weniger grelle, doch reiche Farbspiel nach dem Regen scheint dabei die introspektive Stimmung zu vertiefen.
Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, was eine übersichtliche und klare Struktur bietet. Die Sprache ist eher schlicht und direkt, mit einer genau abgewogenen Wortwahl, die die jeweilige Stimmung und Atmosphäre hervorhebt. Es finden sich bildhafte Ausdrücke wie „funkelt noch die Feuchte“ oder „schüchternes Geleuchte“, die das Gedicht lebendig und anschaulich machen. Die Verse rythmieren sich in einem klaren sechshebigen Trochäus mit Paarreim.
Zusammenfassend interpretiert, nimmt von Schaukal in seinem Gedicht „Nach einem Regentage“ die herbstliche Stimmung und das stille Nachglühen nach einem Regen auf, um eine nachdenkliche und introspektive Stimmung auszudrücken. Dieses Gedicht kann als Ausdruck von Schaukals tiefer Liebe zur Natur und seiner geschickten Fähigkeit, Stimmungen zu malen, gesehen werden.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Nach einem Regentage“ ist Richard von Schaukal. 1874 wurde Schaukal in Brünn geboren. Zwischen den Jahren 1890 und 1942 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Das Lied von der Zeit“, „Spät“ und „Der Araber“ sind weitere Werke des Autors Richard von Schaukal. Zum Autor des Gedichtes „Nach einem Regentage“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 34 Gedichte vor.
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Zum Autor Richard von Schaukal sind auf abi-pur.de 34 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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