Wir sind ganz angstallein von Rainer Maria Rilke

Wir sind ganz angstallein,
haben nur aneinander Halt,
jedes Wort wird wie ein Wald
vor unserm Wandern sein.
Unser Wille ist nur der Wind,
der uns drängt und dreht;
weil wir selber die Sehnsucht sind,
die in Blüten steht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Wir sind ganz angstallein“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1875 - 1926
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Rainer Maria Rilke, ein bekannter und bedeutender Dichter der späten Romantik und des Symbolismus. Rilke wurde am 4. Dezember 1875 geboren und starb am 29. Dezember 1926. Daher lässt sich das Gedicht zeitlich etwa in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist ein Gefühl der Einsamkeit und Angst, hervorgerufen durch die bildliche Sprache und den emotionalen Ausdruck des lyrischen Ichs. Zugleich wirkt das Gedicht tiefgründig und inspirierend, es lädt zum Nachdenken und zum Weiterergründen ein.

In einfachen Worten beschreibt das Gedicht das Gefühl der Einsamkeit und Angst des lyrischen Ichs, das nur in der Beziehung zu einem anderen Menschen Halt findet. Worte werden als Hindernisse auf ihrem Weg dargestellt. Ihr Wille ist nicht fest, sondern wie der Wind, der sie in verschiedene Richtungen treibt. Sie sind selbst die Sehnsucht, die in Blüten steht, was bedeutet, dass sie beständig nach etwas streben, was sie jedoch nicht erreichen können.

Die Aussage des lyrischen Ichs scheint zu sein, dass es sich in einer schwierigen Lage befindet, in der es allein ist und Angst hat. Es empfindet sein Leben als chaotisch und unkontrollierbar, geprägt von ständiger Sehnsucht und Unruhe. Es hat das Gefühl, von äußeren Einflüssen getrieben und gedreht zu werden und sucht Halt in einer anderen Person.

Die Form des Gedichts ist das Versmaß, mit acht Versen unterteilen in eine Strophe. Die Sprache ist metaphorisch und bildhaft. Begriffe wie „angstallein“, „Wort-wie ein Wald“, „Willen-wie Wind“ und „Sehnsucht-die in Blüten steht“ verwenden starke Bilder und Vergleiche, um das emotionale Innenleben des lyrischen Ichs zu vermitteln. Die Emotionen und Zustände, die das lyrische Ich durchläuft, werden somit auch für den Leser greifbar gemacht. Es zeigt Rilkes Meisterschaft in der Nutzung der Poesiesprache, um komplexe menschliche Gefühle und Zustände zu erfassen und zu beschreiben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wir sind ganz angstallein“ des Autors Rainer Maria Rilke. Geboren wurde Rilke im Jahr 1875 in Prag. Im Zeitraum zwischen 1891 und 1926 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Bei dem Schriftsteller Rilke handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Rainer Maria Rilke ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend in Skaane“, „Absaloms Abfall“ und „Adam“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wir sind ganz angstallein“ weitere 338 Gedichte vor.

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