Abend in Skaane von Rainer Maria Rilke

Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus
tret ich aus seiner Dämmerung heraus
in Ebene und Abend. In den Wind,
denselben Wind, den auch die Wolken fühlen
die hellen Flüsse und die Flügelmühlen,
die langsam mahlend stehn am Himmelsrand.
Jetzt bin auch ich ein Ding in seiner Hand,
das kleinste unter diesen Himmeln. – Schau:
 
Ist das ein Himmel?:
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Selig lichtes Blau,
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in das sich immer reinere Wolken drängen,
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und drunter alle Weiß in Uebergängen,
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und drüber jenes dünne, große Grau
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warmwallend wie auf rother Untermalung,
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und über allem diese stille Strahlung
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sinkender Sonne.
 
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Wunderlicher Bau,
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in sich bewegt und von sich selbst gehalten,
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Gestalten bildend, Riesenflügel, Falten
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und Hochgebirge vor den ersten Sternen
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und plötzlich, da: Ein Thor in solche Fernen
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wie sie vielleicht nur Vögel kennen…
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Abend in Skaane“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
22
Anzahl Wörter
129
Entstehungsjahr
1906
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

„Abend in Skaane“ ist ein Gedicht von Rainer Maria Rilke, in dem die Schönheit des Himmels und des Abends in Skaane veranschaulicht wird. Das Gedicht öffnet mit einer Beschreibung des Parks, in dem Rilke steht. Er betrachtet die Landschaft und fühlt sich wie ein kleines Ding, das vom Wind in seiner Hand gehalten wird. Der Himmel, der sich darüber ausbreitet, wird in seiner ganzen Schönheit beschrieben und eröffnet einen kleinen Blick in eine andere Welt. Der tiefblaue Himmel ist von weißen und grauen Wolken durchzogen und darüber erstrahlt die sinkende Sonne. Rilke beschreibt das atemberaubende Panorama als „wunderlichen Bau, in sich bewegt und von sich selbst gehalten„. Er betrachtet die Riesenflügel, Falten, Hochgebirge und das „Thor in solche Fernen„.

Das Gedicht inspiriert zum Träumen und Nachdenken und lässt uns einen Blick auf eine andere Welt werfen, die wir vielleicht nur in unseren Fantasien erreichen können. Die poetische Sprache des Gedichtes vermittelt ein Gefühl der Schwerelosigkeit und ein Gefühl der Einheit mit der Natur. Die bedingungslose Liebe, die Rilke in seinen Zeilen ausdrückt, berührt die Leser tief und lässt uns innehalten. Es hebt unseren Blick, und erleichtert uns, uns für die Schönheit der Natur zu öffnen und die einzigartige Schönheit der Welt zu erkennen.

Rilke lässt uns mit einer Mischung aus Neugier und Verwunderung zurück, während wir versuchen, die Bilder dieses Gedichtes nachzuempfinden. Es inspiriert uns, unseren Blick zu schärfen und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dies gilt insbesondere auch für diejenigen, die sich unter dem Druck der moderne Lebensweise erschöpft und entmutigt fühlen. Rilke’s Gedicht ermutigt uns, uns für die Schönheit der Natur zu öffnen und die Welt neu zu entdecken.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Abend in Skaane“ ist Rainer Maria Rilke. Rilke wurde im Jahr 1875 in Prag geboren. Im Jahr 1906 ist das Gedicht entstanden. In Berlin / Leipzig, Stuttgart ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 129 Worte. Die Gedichte „Am Kirchhof zu Königsaal“, „Am Rande der Nacht“ und „An Julius Zeyer“ sind weitere Werke des Autors Rainer Maria Rilke. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abend in Skaane“ weitere 338 Gedichte vor.

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