Der Gimpel von Heinrich Seidel
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Behaglich sitzt in seinem kleinen Bauer |
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Der Gimpel, pfeifend sein gelerntes Lied. |
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Er hängt im Sonnenschein dort an der Mauer, |
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Er hat es gut, und gar nichts fällt ihm sauer, |
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Er ist zufrieden, wie man deutlich sieht. |
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Das ist die Kunst! Sie führt zu hohen Ehren: |
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Man hat das kleine Thier bezahlt mit Gold. |
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Kann man die Nachtigall wohl Lieder lehren? |
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Man kann es nicht! Drum soll den Gimpel ehren, |
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Der wahrer Kunstvollendung Beifall zollt! |
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Nun leiert er sein Lied, der brave Gimpel, |
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Wie er's gelernt hat, alle Tage her, |
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Pfeift seine Melodie so rein und simpel, |
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Dass Alles jauchzt: "Wie schön singt unser Gimpel |
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Das Liedchen doch: 'Wenn ich ein Vöglein wär' !" |
Details zum Gedicht „Der Gimpel“
Heinrich Seidel
3
15
113
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Heinrich Seidel geschrieben, einem deutschen Schriftsteller und Ingenieur, der von 1842 bis 1906 lebte. Sein Werk gehört zur Epoche des Realismus und Naturalismus.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht positiv und optimistisch. Es erzählt von einem Gimpel, der in seinem Käfig sitzt und ein Lied pfeift. Der Vogel wird als zufrieden und behaglich beschrieben.
Der Inhalt des Gedichts dreht sich um den Gimpel, der sein gelerntes Lied singt. Er hängt glücklich in seinem Käfig und strahlt eine Zufriedenheit aus. Dieser Gesang wird als etwas Positives und Bemerkenswertes dargestellt und soll Respekt hervorrufen. In der zweiten Strophe wird die Frage aufgeworfen, ob man auch eine Nachtigall Lieder lehren kann, um auf den hochbezahlten Wert des Gimpels und seine Fähigkeit hinzuweisen, Kunst zu schaffen. In der letzten Strophe wird der Gimpel bewundert, dass er sein einfaches Lied tagtäglich singt, und die allgemeine Anerkennung dafür wird zum Ausdruck gebracht.
Das lyrische Ich lobt den Gimpel für seine Einfachheit und seine Fähigkeit, Freude und Zufriedenheit durch seinen Gesang auszudrücken. Es zeigt die Wertschätzung für die Schönheit und Einfachheit dieses Vogelgesangs und stellt ihn als Beispiel für wahre Kunst dar.
Das Gedicht folgt keinem klares Reimschema, aber es hält eine konstante Verszahl pro Strophe ein. Jede der drei Strophen besteht aus fünf Versen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klärend, ohne schwer verständliche Metaphern oder Anspielungen. Sie übermittelt die Botschaft klar und direkt, indem sie den Gimpel und seinen Gesang detailliert beschreibt und die Reaktionen der Zuhörer aufzeigt.
Zusammengefasst ist das Gedicht ein Loblied auf die Einfachheit, die Schönheit des Alltäglichen und auf die Freude, die aus Zufriedenheit und der Wertschätzung kleinerer Dinge des Lebens entstehen kann. Es drückt eine tiefe Wertschätzung für die Schönheit und Einfachheit der Natur und ihrer Geschöpfe aus, insbesondere für den Gimpel und seinen herzlichen Gesang.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Der Gimpel“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Seidel. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1858 bis 1906 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 113 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 15 Versen. Die Gedichte „Der Tod Moltkes“, „Wälder im Walde“ und „Die Schwalbe“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Seidel. Zum Autor des Gedichtes „Der Gimpel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.
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