Erinnerung von Heinrich Seidel
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Wie war die schöne Sommernacht |
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So dunkel, mild und warm, |
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Wie schrittest du so still und sacht |
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Gelehnt auf meinen Arm. |
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Von ferne klang, man hört' es kaum., |
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Musik mit leisem Schall, |
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Im blüthenduftgem Gartenraum |
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Sang eine Nachtigall. |
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Ein holdes schweigendes Verstehen |
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War zwischen mir und dir, |
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Ein selig Beieinandergehn, |
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Und glücklich waren wir. |
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Die schöne Zeit, sie liegt so weit |
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Verweht wie eitel Schaum. |
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Sie liegt so weit die schöne Zeit, |
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Versunken wie ein Traum. |
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Wie schrittest du so still und sacht |
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Gelehnt auf meinen Arm. |
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Wie war die schöne Sommernacht |
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So dunkel, mild und warm, |
Details zum Gedicht „Erinnerung“
Heinrich Seidel
5
20
97
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Erinnerung“ stammt von Heinrich Seidel, einem deutschen Schriftsteller, der während der späten Phase des Realismus (1848-1890) lebte und wirkte.
Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen Ton von Nostalgie und Sentimentalität, gespickt mit romantischen und idyllischen Bildern. Das lyrische Ich erinnert sich an eine schöne Sommernacht, die durch intime Mensch-zu-Mensch-Interaktion, friedliche Natur und den Zauber der Musik gekennzeichnet ist. Die dunkle, milde und warme Nacht, das sanfte Schreiten der Begleiterin, der leise Schall der Musik und das Singen der Nachtigall im duftenden Garten erzeugen eine Stimmung von Geborgenheit und Glück.
Die Botschaft des Gedichts liegt in der Reflexion über die Vergänglichkeit und Wertschätzung besonderer Momente. Das lyrische Ich genießt die Erinnerung an die Freuden der Vergangenheit, doch betont es auch deren Flüchtigkeit („verweht wie eitler Schaum“, „versunken wie ein Traum“). Die Wiederholung der ersten Strophe in der letzten Strophe betont diese Sinnesfreude und Trauer über die Vergänglichkeit.
Hinsichtlich der Form des Gedichts besteht es aus fünf vierzeiligen Strophen, wobei jede Strophe aus vier Versen besteht. Die rhythmische Struktur und der Kreuzreim tragen zur harmonischen und fließenden Natur des Gedichts bei.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, ohne übermäßigen Gebrauch von Metaphern oder komplexen Sprachbildern. Allerdings kommen zahlreiche Stilmittel wie Alliterationen („schöne Sommernacht so dunkel, mild und warm“), Anaphern („Wie schrittest Du...Wie war die schöne Sommernacht“) und Parallelismus („sie liegt so weit die schöne Zeit“) zum Einsatz. Diese Stilmittel tragen zur Ausdruckskraft und zum melodischen Fluss des Gedichts bei.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Erinnerung“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Seidel. Seidel wurde im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Zwischen den Jahren 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 97 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Seidel sind „Meine Puppe kriegst du nicht!“, „Hänschen auf der Jagd“ und „Die Gaben“. Zum Autor des Gedichtes „Erinnerung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.
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Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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