Du schüttelst die goldnen Locken von Heinrich Seidel

Du schüttelst die goldnen Locken
Vor's holde Angesicht
Dahinter glüht verstohlen
Der blauen Augen Licht.
 
Wie wenn durch Laub und Zweige
Ein Waldsee scheinet klar,
So leuchtet heimlicher Weise
Dein Aug' durch's goldne Haar.
 
Ich aber streiche die Locken
10 
Aus deinem ros'gen Gesicht
11 
Da ist's, als wenn aus Wolken
12 
Die liebe Sonne bricht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Du schüttelst die goldnen Locken“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Du schüttelst die goldnen Locken“ ist von Heinrich Seidel, einem deutschen Ingenieur und Dichter, der von 1842 bis 1906 lebte. Angesichts dieser Lebensdaten kann man davon ausgehen, dass das Gedicht im Zeitraum des späten 19. Jahrhunderts bis zum frühen 20. Jahrhundert entstanden ist - einer Epoche der sogenannten „Klassik“.

Vom ersten Eindruck her ist das Gedicht romantisch, da es eine intensive Liebesbeziehung zwischen dem lyrischen Ich und einer weiblichen Figur beschreibt. Es ist bemerkenswert, dass das Schöne und das Natürliche miteinander verwoben sind, was zur Romantikepoche passt, in der die Natur oft als Spiegel der menschlichen Emotionen gesehen wurde.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Bewunderung des lyrischen Ich für die Schönheit einer Frau, insbesondere ihrer goldenen Locken und blauen Augen. Das lyrische Ich ist fasziniert von der Art, wie ihre Augen durch ihr Haar scheinen, vergleichbar mit dem Blick auf einen See durch Laub und Zweige. In der letzten Strophe streicht das lyrische Ich die Locken aus dem Gesicht der Geliebten und dies wird verglichen mit der aufgehenden Sonne, die aus den Wolken bricht - ein Bild von Hoffnung und Freude.

Hinsichtlich der Form und Sprache des Gedichts fallen seine Einfachheit und Klarheit auf. Es besteht aus drei Vierzeilen-Strophen mit jeweils einem Paarreim (aabb), was dem Gedicht einen eher ruhigen, beschaulichen Rhythmus verleiht. Die Sprache ist bildhaft und reich an Metaphern, die tiefe Emotionen und die Schönheit der Natur widerspiegeln. Darüber hinaus wird die Technik des Kontrasts angewendet, um ein starkes Bild zu erzeugen, wie zum Beispiel das Scheinen der Augen durch das goldene Haar oder das Aufgehen der Sonne aus den Wolken. Insgesamt schafft Seidel in diesem Gedicht eine lyrische Atmosphäre der Bewunderung und Zärtlichkeit.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Du schüttelst die goldnen Locken“ des Autors Heinrich Seidel. 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1858 bis 1906 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 53 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Zug des Todes“, „Der Tod Moltkes“ und „Wälder im Walde“. Zum Autor des Gedichtes „Du schüttelst die goldnen Locken“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Seidel (Infos zum Autor)

Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.