Sonnenblick von Heinrich Seidel
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Du streiftest meine Bahn mit goldner Spur; |
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Es liegt ein Schimmer über jenen Tagen! |
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So hebt ein Sonnenstreif aus schatt'ger Flur |
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Ein goldnes Grün und lässt es schimmernd sagen |
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Das schöne Glück, ein Lichtblick ist es nur |
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Viel Schatten musst Du seinetwegen tragen. |
Details zum Gedicht „Sonnenblick“
Heinrich Seidel
1
6
43
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Sonnenblick“ wurde von Heinrich Seidel geschrieben, einem deutschen Ingenieur und Schriftsteller, der vom 25. Juni 1842 bis zum 7. November 1906 lebte. Damit ordnet sich das Gedicht zeitlich in das 19. Jahrhundert ein, was auf die Epoche des Realismus hinweist.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht bedächtig und nachdenklich, gekennzeichnet durch eine ruhige, fast melancholische Stimmung. Es handelt von der Vergangenheit, die vom lyrischen Ich als mit einem goldenen Schimmer überzogen wahrgenommen wird.
Im Inhalt geht es um die Reflexion des lyrischen Ichs auf jene Tage, auf denen etwas oder jemand seine Lebensbahn streifte und einen goldenen Schimmer hinterließ. Dieser goldene Schimmer hebt Metaphorisch aus der trüben, schattenhaften Landschaft der Vergangenheit eine Art goldenes Grün hervor, was sich als eine positive Vergangenheitserinnerung interpretieren lässt. Diese Erinnerung wird als ein Lichtblick, als schönes Glück beschrieben. Zum Schluss des Gedichts stellt das lyrische Ich allerdings fest, dass es viel Schatten, also Schwierigkeiten oder negativen Ereignissen, erlebt hat, um jenen Lichtblick hervorbringen zu können.
In Bezug auf die Form des Gedichts handelt es sich um eine einzige Strophe mit sechs Versen. Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und unverschnörkelt, dennoch poetisch und bildhaft. Es ist geprägt von zahlreichen Metaphern, wie der „goldnen Spur“, dem „Schimmer“, dem „Sonnenstreif“, dem „goldnen Grün“ und dem „Lichtblick“. Diese Metaphern erzeugen ein lebendiges, kontrastreiches Bild und lassen das Gedicht leuchtend und strahlend erscheinen, obwohl der Kontext eher nachdenklich und melancholisch ist. Dieser Kontrast zwischen der leuchtenden, positiven Bildsprache und den eher trüben, melancholischen Inhalten macht das Gedicht besonders interessant und hintergründig.
Weitere Informationen
Heinrich Seidel ist der Autor des Gedichtes „Sonnenblick“. Geboren wurde Seidel im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin). Das Gedicht ist in der Zeit von 1858 bis 1906 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 43 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Seidel sind „Die schönen Bäume“, „Meine Puppe kriegst du nicht!“ und „Hänschen auf der Jagd“. Zum Autor des Gedichtes „Sonnenblick“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.
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Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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