Weisst du wohl noch? von Heinrich Seidel
1 |
Sei mir gegrüsst |
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Du süsse Heimath! |
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Sei mir gegrüsst, |
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Ich habe dich wieder! |
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Viel schöner leuchtet |
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Am Himmel die Sonne, |
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Viel lustiger rauschen |
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Die schattenden Bäume, |
9 |
Viel munterer plätschert |
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Die fliessende Welle! |
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Im weiten Lande |
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Verloren und einsam |
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War ich und traurig |
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Du süsse Heimat |
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Ich habe dich wieder! |
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Aus jedem Busch, von jedem Hügel |
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Grüsst mich Erinnerung |
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Und schaut mich an blauäugig |
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Aus Flüssen und Seen |
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Und lächelt mir zu und flüstert: |
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"Weisst du wohl noch?" |
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Und blickt voll Wehmuth |
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Von blühenden Gräbern |
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Und nicket schmerzlich mir zu: |
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"Weisst du wohl noch!?!" |
Details zum Gedicht „Weisst du wohl noch?“
Heinrich Seidel
2
25
93
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Heinrich Seidel, ein deutscher Ingenieur und Dichter, der von 1842 bis 1906 lebte, schrieb das Gedicht „Weisst du wohl noch?”. Es lässt sich zeitlich in das späte 19. Jahrhundert einordnen, eine Periode, die von starken sozialen und kulturellen Veränderungen geprägt war.
Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht eine starke Empfindung der Nostalgie und Sehnsucht. Es scheint von der Rückkehr zu einem vertrauten, aber lange vermissten Ort zu erzählen.
Im Inhalt des Gedichts offenbart das lyrische Ich seine Freude darüber, in seine Heimat zurückzukehren, indem sowohl die Sonne als auch die Natur um ihn herum in einem schöneren Licht erscheinen. Das lyrische Ich erinnert sich daran, wie verloren und traurig es sich in der Fremde fühlte, doch nun, in der Heimat, wird es von Erinnerungen begrüßt, die es fragen, ob es sich noch erinnert. Diese Erinnerungen sind sowohl freudig als auch schmerzhaft und erzeugen eine tiefe Melancholie.
Formale Analyse zeigt eine freie Versform mit unterschiedlichen Strophenlängen. Die Sprache ist einfach und unkompliziert, doch voller Emotionen. Die wiederkehrenden Phrasen „Sei mir gegrüsst“ und „Weisst du wohl noch?“ fungieren als lyrische Motive, die die Themen des Heimkommens und der Erinnerung hervorheben. Es ist typisch für die damalige Zeit, das Gefühl von Schmerz, Verlust und Nostalgie in der Lyrik zu thematisieren, wobei hier besonders die Natur als Spiegel der Gefühle des lyrischen Ichs verwendet wird.
Zusammenfassend illustriert das Gedicht „Weisst du wohl noch?“ von Heinrich Seidel die tiefe Emotionalität und Melancholie, die mit Heimweh und Erinnerung verbunden ist. Es betont die Bedeutung der Heimat und die Kraft der Erinnerung, Vergangenheit und Gegenwart zu überbrücken. Seine tiefe Nostalgie und Leidenschaft sind bezeichnend für seine Zeit und verdeutlichen die zentrale Rolle, die Heimat und Erinnerung im menschlichen Leben spielen können.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Weisst du wohl noch?“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Seidel. Geboren wurde Seidel im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin). Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1858 und 1906. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 25 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Seidel sind „Meine Puppe kriegst du nicht!“, „Hänschen auf der Jagd“ und „Die Gaben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Weisst du wohl noch?“ weitere 216 Gedichte vor.
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- Hänschen auf der Jagd
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- Der Tod Moltkes
Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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