Der Anempfinder von Heinrich Seidel

Des Abends in weichem Gestühle
Sitz ich bei'm Thee alleine
Und fühle die schönsten Gefühle
Des göttlichen Heinrich Heine.
 
Mein Herz gleicht auch dem Meere!
Es regt sich und woget atlantisch
Ich fühl' es mit Staunen, auf Ehre!
Und seufze: O Gott, wie romantisch!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Anempfinder“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Anempfinder“ stammt von Heinrich Seidel, einem deutschen Schriftsteller und Ingenieur. Seidel lebte und arbeitete in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem Zeitraum, in den wir dieses Gedicht zeitlich einordnen können.

Auf den ersten Eindruck erscheint das Gedicht als eine Art Selbstreflexion des lyrischen Ichs. Es ist allein, sitzt abends im weichen Gestühl und trinkt Tee. Die Atmosphäre wirkt ruhig und nachdenklich.

Im Hinblick auf den Inhalt drückt das lyrische Ich durch das Gedicht seine Bewunderung für den Dichter Heinrich Heine aus. Es vergleicht seine Gefühle mit denen, die es in Heines Werken findet. Das lyrische Ich empfindet tiefe und bewegte Emotionen, es fühlt sich wie das Meer, das sich aufwühlt und atlantisch wogt. Hier wird die romantische Vorstellung von der Sehnsucht, die das Meer symbolisiert, aufgegriffen. Überrascht von der Intensität seiner eigenen Gefühle, findet das lyrische Ich diese sehr romantisch.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen. Jede Strophe folgt dem gleichen Aufbau: Zwei Zeilen beschreiben eine konkrete Situation oder eine Aktion des lyrischen Ichs, gefolgt von zwei Zeilen, die die emotionalen Reaktionen oder Gedanken des lyrischen Ichs ausdrücken. Sprachlich nutzt der Autor einfache, aber effektive Bilder und Vergleiche, um die Emotionen des lyrischen Ichs zu verdeutlichen. Der direkte Bezug zu Heine und zu dessen romantischer Dichtung gibt dem Gedicht einen intertextuellen Charakter.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht eine Hommage an die romantische Dichtung und deren emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten ist. Heinrich Seidel nutzt in seiner Dichtung die romantische Bildsprache, um seine eigenen Gefühle zu beschreiben und seine Verbundenheit mit der romantischen Tradition auszudrücken.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Anempfinder“ ist Heinrich Seidel. 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1858 und 1906. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 44 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Tod Moltkes“, „Wälder im Walde“ und „Die Schwalbe“. Zum Autor des Gedichtes „Der Anempfinder“ haben wir auf abi-pur.de weitere 216 Gedichte veröffentlicht.

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