Ja Bauer, das ist ganz was anders! von Heinrich Seidel
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Wenn andre Leute Räthsel rathen |
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Und Rösselsprünge und Charaden, |
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So sagt man: "Um die Zeit ist's schad!" |
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Doch wenn die Herrn Gelehrten machen |
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Ebenso unnütz verzwickte Sachen, |
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So nennt man's: "Wissenschaftliche That!" |
Details zum Gedicht „Ja Bauer, das ist ganz was anders!“
Heinrich Seidel
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6
32
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ja Bauer, das ist ganz was anders!“ stammt von Heinrich Seidel, einem deutschen Schriftsteller und Ingenieur, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete.
Auf den ersten Blick handelt es sich um ein satirisches Lyrikstück, das den scheinbaren Unterschied in der menschlichen Wahrnehmung und Bewertung von Tätigkeiten und Beiträgen verschiedener sozialer Gruppen aufgreift.
In einfachen Worten beschreibt das lyrische Ich, wie einfache Leute dabei kritisiert oder belächelt werden, wenn sie Zeit mit scheinbar trivialen und nutzlosen Tätigkeiten wie Rätsellösen und Wortspielen verbringen. Dagegen, so beobachtet das lyrische Ich, werden ähnlich scheinbar nutzlose und komplexe Tätigkeiten, die von Gelehrten durchgeführt werden, als wissenschaftliche Taten hoch geschätzt.
Das lyrische Ich scheint damit auf eine gesellschaftliche Doppelmoral hinzuweisen: Die intellektuellen und akademischen Tätigkeiten werden trotz ihrer möglichen Nutzlosigkeit hoch geschätzt, während dieselben Tätigkeiten, wenn sie von weniger gebildeten Menschen ausgeführt werden, als Zeitverschwendung angesehen werden.
In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in einem einfachen, klaren Stil verfasst, der den Kontrast zwischen den beiden Situationen hervorhebt und gleichzeitig den satirischen Ton des Gedichts unterstreicht. Es hat eine feste Reimstruktur (aabccb), die den Fluss des Gedichts unterstützt und seinen Inhalt prägnant und wirkungsvoll darstellt.
Insgesamt vermittelt Heinrich Seidels Gedicht eine Botschaft über Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Wertschätzung von Wissen und Bildung.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Ja Bauer, das ist ganz was anders!“ ist Heinrich Seidel. Seidel wurde im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Im Zeitraum zwischen 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 32 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Der Dichter Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „April“, „Die Musik der armen Leute“ und „Der Zug des Todes“. Zum Autor des Gedichtes „Ja Bauer, das ist ganz was anders!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.
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