Das Schicksal von Heinrich Seidel

Was nützt es gegen das Schicksal zu schrein?
Der Kettenhund beisst sich an dem Stein,
Der ihn getroffen, die Zähne entzwei
Dem Steine ist es einerlei!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Das Schicksal“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
26
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das oben genannte Gedicht stammt von Heinrich Seidel, welcher im Zeitraum von 1842 bis 1906 lebte und arbeitete. Er war daher ein Vertreter des Realismus in der deutschen Literatur.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht düster und bedrückend. Es thematisiert das Konzept von Schicksal und scheint eine Haltung der Resignation und Unausweichlichkeit in Bezug auf das Schicksal auszudrücken.

Im Inhalt handelt das Gedicht davon, dass es nutzlos ist, gegen das Schicksal anzukämpfen. Dies wird durch das Bild des „Kettenhundes“ verdeutlicht, der sich an einem Stein die Zähne ausbeißt. Der Stein steht dabei symbolisch für das Schicksal, das unbeeinflussbar und unberührt bleibt, egal wie stark der Widerstand ist. Das lyrische Ich scheint zu suggerieren, dass das Schicksal unveränderlich ist und Versuche, es zu ändern oder dagegen anzukämpfen, nur zu Schmerz, Leid und Verlust führen.

Hinsichtlich der Form besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit vier Versen. Dies trägt zu seiner Klarheit und Prägnanz bei, indem es die zentrale Botschaft direkt und unverblümt vermittelt. Die Sprache des Gedichts ist einfach und unverschnörkelt, was wahrscheinlich dazu dient, die tragische und unausweichliche Natur des Schicksals zu betonen. Es gibt keinen Versuch, die harte Realität zu beschönigen oder zu verbergen.

Die Metapher des Hundes und des Steins verleiht dem Gedicht eine zusätzliche Schicht von Bedeutung und veranschaulicht die zentrale Botschaft auf eine Weise, die emotional ansprechend und leicht verständlich ist. Darüber hinaus trägt die Verwendung von Reim (Vers 1 endet auf „schrein“, Vers 3 auf „entzwei“) zur Melodik und zum Rhythmus des Gedichts bei und verleiht ihm einen eindringlichen und unvergesslichen Charakter.

Insgesamt, Heinrich Seidel's „Das Schicksal“ ist ein Gedicht, das auf effektive und bewegende Weise das tragische und implacable Konzept des Schicksals thematisiert. Der fesselnde Gebrauch von Sprache und Symbolik macht es zu einem starken Ausdruck der menschlichen Verzweiflung und Resignation gegenüber den unausweichlichen Mächten des Lebens.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Schicksal“ ist Heinrich Seidel. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1858 und 1906. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 26 Worte. Der Dichter Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Luftballon“, „April“ und „Die Musik der armen Leute“. Zum Autor des Gedichtes „Das Schicksal“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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