Im August von Heinrich Seidel
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Nun, geschmückt mit bunten Kränzen |
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Bei der Abendsonne Glänzen, |
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Unter Jauchzen und Gesang |
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Schwankt der letzte Erntewagen, |
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Drauf die goldnen Garben ragen, |
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Seinen Weg zum Dorf entlang. |
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Von den Feldern ist geschwunden, |
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In den Scheuern liegt gebunden |
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Nun des Sommers Goldgewinn, |
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Und ein Hauch von Herbstesahnung |
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Weht wie eine leise Mahnung |
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Ueber leere Stoppeln hin. |
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Aber heimlich reift die Traube, |
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Und versteckt im grünen Laube |
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Goldner Früchte süsse Last. |
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Bald nun, nach des Frühlings Blühen |
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Und der Sommersonne Glühen, |
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Ladet uns der Herbst zu Gast. |
Details zum Gedicht „Im August“
Heinrich Seidel
3
18
85
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Im August“ stammt von dem Dichter Heinrich Seidel und wurde im 19. Jahrhundert geschrieben. Bei dem ersten Eindruck des Gedichts fällt auf, dass der August und seine besondere Atmosphäre im Mittelpunkt stehen.
In Bezug auf den Inhalt handelt das Gedicht hauptsächlich von der Erntezeit und dem Übergang des Sommers in den Herbst. Die erste Strophe beschreibt einen festlich geschmückten Erntewagen, der bei Sonnenuntergang von den Feldern ins Dorf fährt. Die zweite Strophe führt uns in die Scheunen, in denen das Gold des Sommers, also die Ernte, gelagert wird. Eine leise Ahnung von Herbst haucht über die leeren Felder. In der dritten Strophe richtet sich der Blick auf die Trauben, die im Verborgenen reifen und bald geerntet werden können. Der letzte Vers stellt den Herbst als Gastgeber dar, der nach der Blüte des Frühlings und der Glut des Sommers seine Gäste einlädt.
Das lyrische Ich beschreibt somit den Zyklus der Jahreszeiten und die damit verbundene Arbeit auf den Feldern. Dabei wird eine romantisierte Sicht auf das Landleben dargestellt, in der die Arbeit der Landwirte Wertschätzung erfährt.
Form und Sprache des Gedichts sind geprägt von einer klaren Struktur und einem wohlklingenden Versmaß. Das Gedicht besteht aus drei gleich langen Strophen mit je sechs Versen. Es gibt keinen auffälligen Reim. Es ist in einem recht formellen und altertümlichen Deutsch verfasst. Die Sprache des Gedichts enthält viele bildhafte Beschreibungen und Metaphern wie das „Gold des Sommers“. Dies verleiht dem Gedicht eine poetische und romantische Note. Die Wortwahl und der Klang der Worte unterstreichen den festlichen und zugleich wehmütigen Charakter der beschriebenen Szenerie.
Weitere Informationen
Heinrich Seidel ist der Autor des Gedichtes „Im August“. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. In der Zeit von 1858 bis 1906 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 85 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Tod Moltkes“, „Wälder im Walde“ und „Die Schwalbe“. Zum Autor des Gedichtes „Im August“ haben wir auf abi-pur.de weitere 216 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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