Grauer Himmel, trübe Tage von Heinrich Seidel

Grauer Himmel - trübe Tage
Keine Lust und keine Plage
Weder Sturm noch Sonnenglanz
Grauer Stunden dunkler Kranz.
 
Wie ein Schiff auf stillem Meer
Todt und traurig treibt umher,
Wie ein Mühlrad ohne Bach
Still verharr' ich Tag auf Tag.
 
Manchmal muss es doch gewittern!
10 
Manchmal muss das Herz erzittern!
11 
Muss in Leid und Freud erheben!
12 
Wie so öd' ist sonst das Leben!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Grauer Himmel, trübe Tage“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Heinrich Seidel ist der Autor des vorliegenden Gedichtes mit dem Titel „Grauer Himmel, trübe Tage“. Er lebte von 1842 bis 1906, was das Gedicht zeitlich in die Epoche des Realismus einordnet.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und trist, dies wird durch die wiederholte Verwendung von Worten wie „grau“ und „trüb“ hervorgerufen.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das lyrische Ich, das seine derzeitige Gefühlslage und Umgebung beschreibt. Die Tage sind grau und trüb, von keiner Freude oder Plage durchbrochen. Es gibt weder Sonnenglanz noch Sturm, was darauf hinweist, dass das Ich in einer monotonen, emotionalen Leere gefangen ist. Es beschreibt sich selbst als ein unbewegtes Schiff und ein Mühlrad ohne Bewegung. Diese Metaphern offenbaren eine tiefe Resignation und Stagnation in seinem Leben. Im letzten Abschnitt fordert das lyrische Ich, dass das Leben mehr auf und ab beinhalten sollte, sei es Freude oder Leid, um es lebenswert zu machen.

Die Form des Gedichts ist die einer klassischen strophischen Struktur, bestehend aus drei Vierzeilenstrophen. Die Sprache ist schlicht und alltäglich, was typisch für den literarischen Realismus ist. Der Ausdruck ist klar und direkt und vermeidet komplizierte Metaphern oder sprachliche Spielereien.

Die Stimmung des Gedichts ist geprägt von Schwermut und Melancholie, die das monotone, resignierte Leben des lyrischen Ichs widerspiegeln. Seidel verwendet einfache und effektive Bilder, wie das stille Meer oder das stillstehende Mühlrad, um diesen Zustand zu veranschaulichen. Die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Emotionalität und Intensität, die in der dritten Strophe zum Ausdruck kommt, bricht mit der gleichförmigen Stimmung der ersten beiden Strophen und unterstreicht die dringende Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Veränderung.

Weitere Informationen

Heinrich Seidel ist der Autor des Gedichtes „Grauer Himmel, trübe Tage“. Der Autor Heinrich Seidel wurde 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1858 bis 1906 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 63 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Seidel sind „Die schönen Bäume“, „Meine Puppe kriegst du nicht!“ und „Hänschen auf der Jagd“. Zum Autor des Gedichtes „Grauer Himmel, trübe Tage“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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