Victoria Regia von Louise Otto-Peters
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Ein holdes Bild aus der Romantik Tagen |
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Will noch einmal sich uns verkörpert zeigen, |
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Aus stillen Wasser holde Blüten steigen |
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Und schwimmen, von den Wellen sanft getragen. |
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Inmitten sehen wir die Holde ragen, |
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Als Königin erkannt in diesen Reichen, |
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Vor der sich freudig alle Nymphen neigen |
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Wenn sie das Aug’ zum Lichte aufgeschlagen. |
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In blendend Weiß mit rotem Saum gekleidet, |
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So wiegt sie sich auf ihrem grünen Throne, |
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Und goldne Fischlein spielend sie umwerben. |
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Doch wenn sie wieder von dem Throne scheidet, |
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Dann taucht sie nieder, wie das Haupt die Krone, |
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Um unterm Blätterschilde still zu sterben. |
Details zum Gedicht „Victoria Regia“
Louise Otto-Peters
4
14
97
1850-1860
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht mit dem Titel „Victoria Regia“ stammt von der deutschen Schriftstellerin Louise Otto-Peters, welche im 19. Jahrhundert lebte. Entsprechend lässt es sich der Epoche des Biedermeiers zuordnen.
Auf den ersten Eindruck bietet das Gedicht eine visuelle Vorstellung einer idyllischen und ruhigen Szenerie, geprägt von Naturbildern und einer majestätischen Figur.
Inhaltlich beschreibt das Gedicht die Victoria Regia, auch bekannt als Königliche Seerose, die hier als Symbol der Schönheit und Romantik dargestellt wird. Das lyrische Ich beschreibt ihre Erhabenheit, ihre Schönheit und ihre Verbindung zur Natur, aber auch ihren ruhigen, fast tragischen Untergang: Nachdem die Seerose ihre volle Schönheit für einen Moment gezeigt hat, taucht sie wieder unter die Wasseroberfläche und stirbt dort still und unbeobachtet.
Die Eleganz und gleichzeitig Vergänglichkeit von Schönheit ist ein zentrales Thema in diesem Gedicht. Von besonderer Bedeutung ist das Bild der Seerose, die stellvertretend für das Weibliche oder das Feminine gelesen werden kann, ein Thema, das in der Arbeit von Louise Otto-Peters wiederkehrend ist, die sich als eine der ersten Frauenrechtlerinnen in Deutschland für die Verbesserung der sozialen und rechtlichen Stellung der Frau einsetzte.
Das Gedicht ist in vier Strophen unterteilt, wobei die ersten beiden Strophen aus vier Versen und die letzten beiden aus drei Versen bestehen. Die verwendete Sprache ist einfach und klar, aber auch bildhaft und voller metaphorischer Ausdrücke. Durch den Wechsel von vier- und dreizeiligen Strophen entsteht ein Rhythmus, der das gedichtete Element des Untergangs widerspiegelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Victoria Regia“ ein Gedicht ist, das auf kunstvolle Weise die natürliche Schönheit und Vergänglichkeit der Königlichen Seerose beschreibt und diese als Metapher für das Feminine nutzt, welches in seiner vollen Pracht erstrahlt, nur um nach kurzer Blütezeit wieder zu verschwinden. Es ist eine Reflexion über die Vergänglichkeit von Schönheit, aber auch eine Feier der Weiblichkeit und ihrer Fähigkeit, selbst im Tod noch Schönheit auszustrahlen.
Weitere Informationen
Louise Otto-Peters ist die Autorin des Gedichtes „Victoria Regia“. Im Jahr 1819 wurde Otto-Peters in Meißen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1860. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 97 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „An Richard Wagner“, „Auf dem Kynast“ und „Bergbau“ sind weitere Werke der Autorin Louise Otto-Peters. Zur Autorin des Gedichtes „Victoria Regia“ haben wir auf abi-pur.de weitere 106 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Louise Otto-Peters sind auf abi-pur.de 106 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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