Schwarze Visionen von Georg Heym
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Du ruhst im Dunkel trauriger Askesen |
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In deinem weißen Tuch, ein Eremit, |
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Und deine Locken, die in Nacht verwesen, |
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Bedecken tief dein eingesunknes Lid. |
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Auf deinen Lippen gruben sich die Male |
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Der toten Küsse schon in Trichtern ein. |
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Die ersten Würmer tanzen um das fahle |
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Vom Grubenwasser bleiche Schläfenbein. |
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Wie Ärzte stechen lang sie die Pinzette |
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Der Rüssel, die im Fleische Wurzel schlägt. |
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Du jagst sie nicht von deinem Totenbette, |
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Du bist verflucht, zu leiden unbewegt. |
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Des schwarzen Himmels große Grabesglocke |
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Dreht trüb sich rund um deine Winterzeit. |
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Und es erstickt der Schneefall, dicke Flocke, |
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Was unten in den Gräbern weint und schreit. |
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II. |
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Der großen Städte nächtliche Emporen |
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Stehn rings am Rand, wie gelbe Brände weit. |
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Und mit der Fackel scheucht aus ihren Toren |
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Der Tod die Toten in die Dunkelheit. |
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Sie fahren aus wie großer Rauch und schwirren |
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Mit leisen Klagen durch das Distelfeld. |
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Am Kreuzweg hocken sie zu hauf und irren |
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Den Heimatlosen gleich in schwarzer Welt. |
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Sie schaun zurück von einem kahlen Baume, |
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Auf den der Wind sie warf. Doch ihre Stadt |
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Ist zu für sie. Und in dem leeren Raume |
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Treibt Sturm sie um den Baum, wie Vögel matt. |
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Wo ist die Totenstadt? Sie wollen schlafen. |
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Da tut sich auf im ernsten Abendrot |
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Die Unterwelt, der stillen Städte Hafen, |
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Wo schwarze Segel ziehen, Boot an Boot. |
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Und schwarze Fahnen wehn die langen Gassen |
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Der ausgestorbnen Städte, die verstummt |
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Im Fluch von weißen Himmeln und verlassen, |
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Wo ewig eine stumpfe Glocke brummt. |
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Die schwarzen Brücken werfen ungeheuer |
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Die Abendschatten auf den dunklen Strom. |
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Und riesiger Lagunen rotes Feuer |
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Verbrennt die Luft mit purpurnem Arom. |
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Kanäle alle, die die Stadt durchschwimmen, |
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Sind von den Lilienwäldern sanft umsäumt. |
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Am Bug der Kähne, wo die Lampen glimmen, |
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Stehn groß die Schiffer, und der Abend träumt |
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Wie zarte goldene Kronen um die Stirnen. |
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Der tiefen Augen dunkler Edelstein |
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Umschließt des hohen Himmels blasse Firnen, |
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Wo weidet schon der Mond im grünen Schein. |
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50 |
Die Toten schaun aus ihrem Winterbaume |
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Den Schläfern zu in ihrem sanften Reich. |
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Und das Verlangen faßt sie nach dem Saume |
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Des roten Himmels und dem Abend weich. |
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Da stürzt sie Hermes, der die Nacht erschüttert |
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Mit starkem Flug, ein bläulicher Komet, |
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Den Grund herab, der meilentief erzittert, |
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Da singend ihn der Toten Zug durchweht. |
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58 |
Sie nahn den Städten, da sie wohnen sollen, |
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Draus goldne Winde gehn im Abendflug. |
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Der Tore Amethyst im tiefen Stollen |
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Küßt ihrer Reiherschwingen langer Zug. |
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Die Silberstädte, die im Monde glühen, |
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Umarmen sie mit ihres Sommers Pracht, |
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Wo schon im Ost wie große Rosen blühen |
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Die Morgenröten in die Mitternacht. |
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III. |
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Sie grüßen dich in deinem schwarzen Sarge |
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Und flattern über dich wie Frühlingswind. |
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Wie Nachtigallen rühren sie das karge, |
70 |
Wachsbleiche Haupt mit ihren Klagen lind. |
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Mit Sammethänden wollen sie dich grüßen |
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Von meiner Qual. Und wie ein Weinblatt rot, |
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So taumeln ihre Küsse dir zu Füßen, |
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Und ziehn wie Tauben sanft um deinen Tod. |
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Sie schwingen über dir die Fackelbrände, |
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Die furchtbar wecken auf die schwarze Nacht. |
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Sie geben dir in deine weißen Hände |
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Tränen von Stein, die ich dir dargebracht. |
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Sie laden Düfte aus den Duft-Amphoren |
80 |
Und überschütten dich mit Ambra ganz. |
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Dein schwarzes Haar steht auf, an Himmels Toren, |
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Wie eines Sterngewölkes dünner Glanz. |
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83 |
Sie werden große Pyramiden bauen, |
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Darauf sie türmen deinen schwarzen Schrein. |
85 |
Dann wirst du in die wilde Sonne schauen, |
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Die in dein Blut stürzt wie ein dunkler Wein. |
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IV. |
88 |
Die Sonne, die mit Blumen sich beleuchtet, |
89 |
Stößt wie ein Aar zu deinen Häupten weit, |
90 |
Und ihrer Purpurlippen Traum befeuchtet |
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Mit Tränentau dein weißes Totenkleid. |
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Dann nimmst dein Herz du aus den weißen Brüsten |
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Und zeigst es rings dem stillen Heiligtum. |
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Und deine stolze Flamme rührt die Küsten |
95 |
Des Himmels an, die werfen deinen Ruhm |
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96 |
Ins Meer der Toten aus wie starke Wellen. |
97 |
Die großen Schiffe schwimmen um dich her, |
98 |
Um deinen Turm, und ihre Lieder schwellen |
99 |
Wie Abendwolken sanft vom großen Meer. |
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100 |
Und was ich dir in meinen Träumen sage, |
101 |
Das schrein die Priester aus mit Tuba–Ton. |
102 |
Der Meere dunkle Buchten füllt die Klage |
103 |
Um dich wie Schilfrohr sanft und schwarzer Mohn. |
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104 |
V. |
105 |
Getrübt bescheint der Mond die stumme Fläche, |
106 |
Wie ein Korund, der tief im Grunde glüht. |
107 |
In deiner Locken dunkle Flammenbäche |
108 |
Verliebt, verweilt er auf den Städten müd. |
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109 |
Dann kommen alle Toten aus den Grüften |
110 |
Und ziehn um dich in langer Prozession. |
111 |
Von rosa Glase flattern in den Lüften |
112 |
Die Schatten, die von innern Flammen lohn. |
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113 |
VI. |
114 |
Du zogst voraus nach dem geheimen Reiche. |
115 |
Ich folge dir dereinst, du Trauerbild, |
116 |
Und halte ewig deine Hand, die bleiche, |
117 |
Die meiner Küsse blasse Lilie füllt. |
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118 |
Dann überschwemmen lange Ewigkeiten |
119 |
Der Himmel Mauern und das tote Land, |
120 |
Die, große Schatten, in den Westen schreiten, |
121 |
Wo ehern ruht der Horizonte Wand. |
Details zum Gedicht „Schwarze Visionen“
Georg Heym
29
121
784
1911
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Schwarze Visionen“ ist von Georg Heym, einem deutschen Lyriker und Autor, der von 1887 bis 1912 lebte. Georg Heym gilt als wichtiger Vertreter des Expressionismus und wurde mit seiner Vorliebe für morbide und apokalyptische Themen zu einem Pionier dieser literarischen Strömung. „Schwarze Visionen“ gehört zu den umfangreichsten Gedichten Heyms und wurde vermutlich zwischen 1910 und 1911 verfasst.
In „Schwarze Visionen“ kreiert Heym ein düsteres und zugleich faszinierendes Bild des Todes und der Totenwelt. Im ersten Teil des Gedichts wird ein in Dunkelheit eingehülltes, anscheinend lebloses lyrisches Ich dargestellt, das durch traurige Askesen gekennzeichnet ist. Die Darstellung des Todes ist sowohl erschreckend als auch faszinierend: Der Tod wird als unerbittlicher Eremit dargestellt, vor dessen unvermeidlichem Besuch sich niemand bewegen kann.
Der zweite bis vierte Teil des Gedichts ist mit dunklen Bildern und bildgewaltigen Metaphern gefüllt, welche die Todesszenerie und das Schicksal der Toten in der Unterwelt darstellen. Die Totenstadt wird in dieser ruhelosen Dunkelheit präsentiert, in der sie von Wind und Sturm gepeitscht und umhergeworfen werden, während sie verzweifelt nach einem Ort zum Schlafen suchen.
Der fünfte Teil stellt eine Art Veränderung oder Übergang dar. Die Götter oder Geistergrüße hüllen das lyrische Ich in Duft und Glanz, bauen Pyramiden für ihn und ermöglichen ihm einen Blick auf die wilde Sonne. Der sechste und siebente Teil des Gedichts beschreiben dann die Wiederauferstehung oder Transformation, in der die unterweltlichen Seelen die Sonne berühren und ihren Ruhm in der Welt der Lebenden verbreiten.
Georg Heyms Sprache ist ausdrucksstark und bildhaft, geprägt von starkem Symbolismus und Metaphorik. Der Text ist rhythmisch und melodisch, was zu einer atmosphärischen und zugleich verstörenden Wirkung führt. Heyms Verwendung der Farbsymbolik trägt zur komplexen Stimmung des Gedichts bei: Weiß steht für Tod und Sterblichkeit, während Schwarz Dunkelheit, Melancholie und Verzweiflung symbolisiert. Die immer wiederkehrende Farbe Rot deutet auf Blut, also Leben, aber auch Gewalt und Zerstörung hin. Der konstante Wechsel zwischen Schwarz und Weiß sowie das periodische Auftreten von Rot erzeugt ein gespenstisches und bedrückendes Bild einer immerwährenden Auseinandersetzung zwischen Leben und Tod.
Insgesamt handelt es sich bei „Schwarze Visionen“ um ein intensives, komplexes und düsteres Gedicht, dass die Themen Tod, Sterblichkeit und das Jenseits auf eine expressionistische Art eindrucksvoll beschäftigt. Obwohl an vielen Stellen verstörend und erschreckend, gibt es doch auch Passagen von erstaunlicher Schönheit und poetischer Eleganz, die das melancholische und desolate Universum, in das Heym uns entführt, unvergesslich machen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Schwarze Visionen“ ist Georg Heym. Der Autor Georg Heym wurde 1887 in Hirschberg geboren. Im Jahr 1911 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Expressionismus zuordnen. Der Schriftsteller Heym ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 784 Wörter. Es baut sich aus 29 Strophen auf und besteht aus 121 Versen. Weitere Werke des Dichters Georg Heym sind „Das Fieberspital“, „Der Abend“ und „Der Baum“. Zum Autor des Gedichtes „Schwarze Visionen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 79 Gedichte veröffentlicht.
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