Mit den fahrenden Schiffen... von Georg Heym
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Mit den fahrenden Schiffen |
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Sind wir vorübergeschweift, |
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Die wir ewig herunter |
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Durch glänzende Winter gestreift. |
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Ferner kamen wir immer |
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Und tanzten im insligen Meer, |
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Weit ging die Flut uns vorbei, |
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Und Himmel war schallend und leer. |
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Sage die Stadt, |
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Wo ich nicht saß im Tor, |
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Ging dein Fuß da hindurch, |
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Der die Locke ich schor? |
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Unter dem sterbenden Abend |
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Das suchende Licht |
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Hielt ich, wer kam da hinab, |
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Ach, ewig in fremdes Gesicht. |
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Bei den Toten ich rief, |
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Im abgeschiedenen Ort, |
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Wo die Begrabenen wohnen; |
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Du, ach, warest nicht dort. |
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Und ich ging über Feld, |
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Und die wehenden Bäume zu Haupt |
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Standen im frierenden Himmel |
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Und waren im Winter entlaubt. |
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Raben und Krähen |
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Habe ich ausgesandt, |
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Und sie stoben im Grauen |
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Über das ziehende Land. |
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Aber sie fielen wie Steine |
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Zur Nacht mit traurigem Laut |
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Und hielten im eisernen Schnabel |
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Die Kränze von Stroh und Kraut. |
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Manchmal ist deine Stimme, |
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Die im Winde verstreicht, |
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Deine Hand, die im Traume |
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Rühret die Schläfe mir leicht; |
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Alles war schon vorzeiten. |
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Und kehret wieder sich um. |
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Gehet in Trauer gehüllet, |
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Streuet Asche herum. |
Details zum Gedicht „Mit den fahrenden Schiffen...“
Georg Heym
5
40
180
1887 - 1912
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Mit den fahrenden Schiffen...“ ist Georg Heym. Geboren wurde Heym im Jahr 1887 in Hirschberg. Das Gedicht ist in der Zeit von 1903 bis 1912 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Heym ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 180 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 40 Versen. Die Gedichte „Der Baum“, „Der Blinde“ und „Der Fliegende Holländer“ sind weitere Werke des Autors Georg Heym. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mit den fahrenden Schiffen...“ weitere 79 Gedichte vor.
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