Apassionata von Gerrit Engelke

1	Du hast durch Deinen Kuß
2	Mein stromvoll Blut geweckt
3	Und mein Gesicht warm aufgehoben aus dem Tag,
4	Daß mich nun uferlose große Nacht umspült,
5	Herwehend Glanz und Taumel.
6	Einwiegend Zittern schwillt in meiner Füße Wurzeln,
7	Einströmen lassend Erde und Getön,
8	Und springt aus meiner Kniee Schreiten in die Brust
9	Zu meerbewegter Melodie,
10	Darin mein Herz, die Orgel rauscht.
11	Nun sich im Takte meine Sohlen heben
12	Und grenzenlos beseeltes Schweben
13	Die Glieder übergießt:
14	Hab ich die Arme aufgehoben,
15	Und fühl, wie meiner aufgelockten Haare Schopf
16	Die nachtbemalten Wolken streift,
17	Sternblütenkranz die Stirn umgreift,
18	Und tanze, tanze zu Dir hin!
19	Denn meiner segelwilden Sehnsucht Schauer,
20	All meiner Einsamkeiten Trauer,
21	Mein hin und her durchflutet Sein,
22	Und nun des selgen Leibes neue Lust:
23	Stürmt fort und fort an Deine Brust,
24	Will nur in Dir geborgen sein.

Details zum Gedicht „Apassionata“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Apassionata“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gerrit Engelke. 1890 wurde Engelke in Hannover geboren. Im Zeitraum zwischen 1906 und 1918 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Engelke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 133 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Die Stadt lebt“, „Du wolltest nicht“ und „Die Rede des Dichters vom Berge“ sind weitere Werke des Autors Gerrit Engelke. Zum Autor des Gedichtes „Apassionata“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 14 Gedichte vor.

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Zum Autor Gerrit Engelke sind auf abi-pur.de 14 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.