Der blaue Abend von Hugo Ball
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Es wettert Lichtkomplex vom Himmel auf die Straßen, |
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Aus Fensterfronten wandeln hoch die blauen Huren. |
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Oh holde Stunde sanfter Mädchennasen, |
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Oh Unisono und Zusammenklang der Turm- und Taschenuhren! |
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Der Mond steigt in die Rundung metaphysisch höher, |
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Ein Pferd macht müde sich's bequem in einem Vogelneste. |
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Verzückt entschwebt dem Volk ein violetter Seher, |
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Und schwarzer Violinklang tönt aus dem Asbeste. |
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Glasbläserei und Kuppel weißer Bögen, |
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Wölbt hoch euch aus dem Lichtkreis dieser Stadt! |
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Es ist, als ob aus Finsternis viel Tränen zögen |
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Und kranken Gottes Haupt erglänzet matt. |
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Es lehnen sich die Häuser blond zurücke. |
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Sind Türme weiße Engel, die entschweben. |
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Vom Himmel stürzt zur Hölle eine Brücke, |
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Auf der die Toten händeringend kleben. |
Details zum Gedicht „Der blaue Abend“
Hugo Ball
4
16
113
1886 - 1927
Avantgarde / Dadaismus
Gedicht-Analyse
Hugo Ball ist der Autor des Gedichtes „Der blaue Abend“. Der Autor Hugo Ball wurde 1886 in Pirmasens geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1902 bis 1927 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Avantgarde / Dadaismus zu. Bei dem Schriftsteller Ball handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 113 Worte. Die Gedichte „An lichtgewobener Kette“, „Die Schlange Waga“ und „Der gefallene Cherub“ sind weitere Werke des Autors Hugo Ball. Zum Autor des Gedichtes „Der blaue Abend“ haben wir auf abi-pur.de weitere 29 Gedichte veröffentlicht.
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