Bei Zurücksendung der Lettres de Babet von Leopold Friedrich Günther von Goeckingk
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Für einen Mann zu kochen und zu spinnen |
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Unwürdiger Beruf! |
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Wenn's der nur ist, wozu mit diesen Sinnen |
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Und diesem Geist' mich die Natur erschuf. |
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Hat sie nur bloß die wundervollen Zonen |
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Für Männer ausgespannt? |
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Und darf ich, gleich dem Stier', sie nur bewohnen? |
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Der, wenn er stirbt, sein Futter nur gekannt? |
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Soll ich nicht auch in jenem Leben leben? |
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Wer wird ein Wunder thun, |
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Und meinem Geist' dort Saphos Denkkraft geben, |
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Ließ ich ihn hier bei Töpf' und Spindeln ruhn? |
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Ist's nicht genug, die Hälfte meines Lebens |
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Geschäft'ge Martha seyn? |
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Ist's Hochverrath, ist's Thorheit, ist's vergebens, |
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Der Weisheit kaum die andre Hälfte weihn? |
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O Männer! Männer! so uns zu erziehen! |
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Wenn Nesseln an dem Bach' |
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Des Lebens unter Euren Veilchen blühen: |
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Wer soll sie jäten? Eure Gattin? ach! |
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Was sind schon mir die Mädchen nicht für Dinger, |
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Gilt's für mein Herz und Geist! |
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Was sind sie? Ha! Gesellschaft für die Finger, |
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Wenn mich der Zwang Quadrille spielen heißt. |
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O daß ich doch nur eine Babet hätte! |
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Wie wollt' ich mit ihr thun! |
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Wir liebten uns einander um die Wette, |
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Wir wollten Nachts auf Einem Kissen ruhn; |
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Umfaßt, zusammen durch das Leben eilen, |
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Die Bürden leicht und schwer, |
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Die Freuden groß und klein zusammen theilen |
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O weißt du, Freund! denn keine Babet mehr? |
Details zum Gedicht „Bei Zurücksendung der Lettres de Babet“
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1748 - 1828
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Bei Zurücksendung der Lettres de Babet“ ist Leopold Friedrich Günther von Goeckingk. Im Jahr 1748 wurde Goeckingk in Gröningen (Landkreis Börde) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1764 bis 1828 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 213 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Leopold Friedrich Günther von Goeckingk sind „Zum Gedächtniß des fünfzehnten Julius“, „Als Nantchen sang“ und „An sein Reitpferd“. Zum Autor des Gedichtes „Bei Zurücksendung der Lettres de Babet“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 32 Gedichte vor.
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Zum Autor Leopold Friedrich Günther von Goeckingk sind auf abi-pur.de 32 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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