Er erinnert sich der vorigen Zeiten und guter Freunde unter einem Schäfergedichte von Johann Christian Günther
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Als Orpheus mit verliebten Thränen |
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Den Abschied seiner Liebsten sang, |
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Bewog des armen Dichters Sehnen |
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Sogar den todten Widerklang; |
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Die Thiere weinten in die Saythen, |
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Die Steine starrten mehr als Stein, |
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Und sein Verdruß bedrängter Zeiten |
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Nahm Feld und Wald mit Unmuth ein. |
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So sah es jezo um Myrtillen |
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Und um die fetten Triften aus; |
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Kein Zuspruch wust ihn mehr zu stillen, |
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Er lies sein weites Schäferhaus, |
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Begab sich taumelnd in die Heide, |
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Bey der sich schon sein Vieh zerstreut, |
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Und klagte viel von seinem Leide |
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Der hier verschwiegnen Einsamkeit. |
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Was muß doch mancher Mensch nicht tragen! |
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Nun kommt das dritte Jahr ins Land, |
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Seit dem das Wachsthum meiner Plagen |
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Mir allen Rath und Trost entwand. |
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Das Glücke greift mich allenthalben |
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Und zwar mit allen Pfeilen an; |
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O daß ich jezt nicht mit den Schwalben |
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Verschlafen oder flüchten kan! |
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Ich will mein Creuz in Rechnung bringen, |
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Die Menge läst es nicht geschehn; |
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Ich will mich durch Verzweiflung zwingen, |
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Ja, dürft ich keinen Himmel sehn. |
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Gewohnheit macht die Noth erträglich, |
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Jedoch nicht mir, sie ist stets neu, |
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Der Himmel aber unbeweglich; |
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Wer sagt, wie mir zu Muthe sey? |
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Ich weiß mir's selber nicht zu sagen; |
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Wer etwas davon wißen will, |
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Der geh nur hin, den Wald zu fragen, |
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Und steh bey mancher Fichte still. |
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Mein Kummer zeigt sich an den Heerden, |
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Man sieht ihn selbst den Triften an, |
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Denn daß sie beide mager werden, |
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Das hat mein fauler Gram gethan. |
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Ich selbst verfalle vor den Jahren |
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Und zehre mich fast stündlich ab |
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Und dencke bey den grauen Haaren: |
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Gott geb, jezund erscheint das Grab. |
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Erschein ich einmahl auf den Festen, |
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So fragt mich jede Schäferin, |
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Warum ich bey so schönen Gästen |
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Nicht aufgeräumt und munter bin. |
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Mich selbst verdriest mein murrisch Wesen, |
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Und gleichwohl ändert mich kein Zwang; |
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Mein Glück ist einmahl schon verlesen |
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Und weis der Welt wohl wenig Danck. |
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Ich kan bey keiner Arbeit bleiben, |
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Die unser Feldbau mit sich bringt, |
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Und weis vor Unmuth nichts zu treiben, |
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Das nur so obenhin gelingt. |
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Bald schniz ich etwan bunte Stäbe, |
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Da martert mich sogar das Bast, |
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Und wenn ich abends Futter gebe, |
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So wird mir oft die Hand zur Last. |
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Mich deucht, die liebe Morgenröthe |
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Steht öfters aus Erbarmung still, |
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Wenn nun die sonst getreue Flöthe |
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Der Kunst nicht mehr gehorchen will. |
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Das Unglück kommt mir in Gedancken |
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Ohn Ordnung und in Menge vor, |
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Es heist mich auch in Träumen zancken |
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Und schwächt mir täglich Aug und Ohr; |
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Bald schmeist mich Filindrenens Leiche |
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Mit neuer Ohnmacht in den Staub, |
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Da zeigt mir Roschkowiz die Eiche, |
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Da denck ich an den süßen Raub. |
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Ach Schweidniz, könt ich dich vergeßen, |
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O was entbehrt ich jezt vor Gram! |
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Ich habe deine Milch gegeßen, |
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Seit diesem acht ich keinen Ram. |
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Lebt wohl und grünt, ihr fetten Auen, |
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Und weidet Leonorens Brust, |
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Ich werd euch wohl nicht wiederschauen, |
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Es machte denn ein Traum die Lust. |
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Albine war mir schlecht gewogen |
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Und hies der Anfang meiner Qual, |
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Doch seit ich von ihr weggezogen, |
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Bedaur ich sie wohl tausendmahl, |
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Dies macht die Freundschaft zweener Hirten; |
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Ihr güldnen Jahre, kehrt doch um |
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Und biegt geschwind die schönsten Myrthen |
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Zu Damons holder Scheitel krumm. |
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Ja, Damon schläft und kommt nicht wieder, |
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Ach Nahme, der ergözt und schröckt, |
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Ach würdestu durch meine Lieder, |
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Ja durch mein Blut nur aufgeweckt, |
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Ich würde beide gern verschwenden. |
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O Rache, nimm dies treue Blut |
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Von mehr als eines Enckels Händen |
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Und mache so die Blutschuld gut! |
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Wo wird nur jezt mein Daphnis weiden? |
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Ihr Hirten um den Muldenstrand, |
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Erinnert ihn, jedoch bescheiden, |
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Er habe mich ja auch gekand. |
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Ich rufe Mond und Stern zu Zeugen, |
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Wohin er erst mein Haupt erhob: |
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Wenn Grillen mein Gemüthe beugen, |
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So stärckt mich sein gelehrtes Lob. |
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Die schön- und weltberühmten Linden, |
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Die Oder nebst der schwarzen Spree, |
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Und was sich sonst vor Örter finden, |
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Allwo ich im Gedächtnüß steh, |
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Die darf ich jezt nur nennen hören, |
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So kriegt die Schwermuth Nahrungssaft, |
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Und daß sie mich zum öftern stören, |
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Das thut die süße Leidenschaft. |
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Hier seh ich nun bey so viel Wettern |
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Mein armes Vieh zu Grunde gehn; |
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Die Ziegen klauben an den Blättern, |
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Die voller Gift und Mehlthau stehn; |
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Die Hize macht die Garben dünne, |
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Und Lab und Milch verdirbt der Bliz, |
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Und weil ich nirgends was gewinne, |
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So straft man meinen blinden Wiz. |
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Ach, läge doch mein Haupt im Schlummer |
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Nur noch in Leonorens Schoos! |
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Wie gern erlidt ich allen Kummer, |
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Das Elend wär auch halb so groß. |
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Hier miß ich nun in fremden Gränzen |
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Glück, Ehre, Vaterland und Ruh; |
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Geht, Nymphen, geht mit euren Kränzen |
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Und werft mir lieber Buchsbaum zu. |
Details zum Gedicht „Er erinnert sich der vorigen Zeiten und guter Freunde unter einem Schäfergedichte“
Johann Christian Günther
16
128
765
1695 - 1723
Barock
Gedicht-Analyse
Johann Christian Günther ist der Autor des Gedichtes „Er erinnert sich der vorigen Zeiten und guter Freunde unter einem Schäfergedichte“. Geboren wurde Günther im Jahr 1695 in Striegau. Zwischen den Jahren 1711 und 1723 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Günther handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg entfaltete. Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 und endete im Jahr 1648. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Der Dreißigjährige Krieg, der im Jahr 1618 begann und 30 Jahre später (also 1648) endete, hat die Literaturepoche des Barocks in hohem Maße geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von einem Ausmaß, das kaum vorstellbar ist. Die Menschen litten unter den Kämpfen, Hungersnöten und besonders unter der Pest, an der eine Vielzahl von Menschen verstarb. Die Bevölkerungszahl Deutschlands ging um etwa 30 Prozent zurück. Elend und Krieg lösten in der ärmeren Bevölkerung ein starkes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Im Gegensatz dazu lebten die alleinigen, absolutistischen Herrscher in verschwenderischem Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk bauen. Diese Gegensätze von Todesangst und Lebenslust bzw. Armut und Luxus ließen sich ebenfalls in der Barockliteratur ausmachen. In der Dichtung wird der Einsatz solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. In der vorausgegangenen Epoche (Renaissance) waren noch viele Werke in lateinischer Sprache verfasst worden. Im Barock begann jedoch die Zeit der deutschsprachigen Literatur. Im Zeitalter des Barocks war der größte Teil der Literatur Gelegenheitsdichtung. Man dichtete bei Hofe als Fürstenhuldigung oder zur gehobenen Unterhaltung. Für die wohlhabende Bevölkerung schrieben Dichter für Taufen, Beerdigungen oder Hochzeiten. Die Lyrik der Literaturepoche des Barocks wird deswegen auch Gesellschaftsdichtung genannt.
Das Gedicht besteht aus 128 Versen mit insgesamt 16 Strophen und umfasst dabei 765 Worte. Die Gedichte „Kein Schulpferd ist so gut zum Springen abgericht“, „Was man von galanten Kindern“ und „Ich will lachen, ich will scherzen“ sind weitere Werke des Autors Johann Christian Günther. Zum Autor des Gedichtes „Er erinnert sich der vorigen Zeiten und guter Freunde unter einem Schäfergedichte“ haben wir auf abi-pur.de weitere 264 Gedichte veröffentlicht.
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- Kein Schulpferd ist so gut zum Springen abgericht
- Was man von galanten Kindern
- Ich will lachen, ich will scherzen
Zum Autor Johann Christian Günther sind auf abi-pur.de 264 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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