Dem Bruder zum 6. Juli von Luise Hensel

Und wieder in die Ferne
Die Seele sehnend zieht,
Und wieder grüßt Dich gerne
Mein Herz in Ton und Lied,
 
Und will dann höher schweben
Hinauf zum ew'gen Tag
Und danken für Dein Leben,
So gut es danken mag,
 
Und flehen, daß Dir Frieden
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Und frischer Lebensmuth
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Und Segen sei beschieden
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Und jedes wahre Gut:
 
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Ja, flehn, Du mögest wandeln
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Im Lichte spät und früh,
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Treu mit dem Pfunde handeln,
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Das Dir der Herr verlieh.
 
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Und einst zum guten Lohne
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Nach treu durchkämpftem Streit
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Gewinnen dort die Krone
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In sel'ger Ewigkeit. Amen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Dem Bruder zum 6. Juli“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1858
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Luise Hensel, eine deutsche Dichterin und Erzieherin, die von 1798 bis 1876 lebte. Daher stammt das Gedicht vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, der Epoche der Romantik.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck von Hoffnung, Ermutigung und tiefer religiöser Überzeugung. Es ist klar, dass das lyrische Ich eine nahe Beziehung hat zu der Person, zu der es spricht - in diesem Fall dem Bruder des Autors - und ihm auf seiner Reise durch das Leben Kraft und Segen wünscht.

Das Gedicht beginnt mit der Sehnsucht des lyrischen Ichs, dessen Gedanken und Gefühle zu seinem Bruder in der Ferne schweifen. Das lyrische Ich bezeugt seine Liebe und Zuneigung zum Bruder durch Lied und Ton. Im zweiten Abschnitt drückt das lyrische Ich den starken Wunsch aus, nach oben zu schweben, zum „ew'gen Tag“ - ein klarer Hinweis auf das Jenseits und die Unsterblichkeit der Seele. Es drückt Dankbarkeit für das Leben des Bruders aus und betet für seinen Frieden, Mut und Segen. Es bittet Gott, ihn alle guten Dinge des Lebens erfahren zu lassen.

Auf der formalen Ebene besteht das Gedicht aus fünf Strophen, wobei jede Strophe vier Verse hat. Es verwendet einfache Sprache, um tiefgreifende emotionale und spirituelle Botschaften zu vermitteln. Es erzeugt eine Rhythmus, der an ein Gebet oder einen Psalm erinnert, was durch die Verwendung von religiösen Bildern und Symbolen und das abschließende „Amen“ verstärkt wird.

Insgesamt zeigt das Gedicht Luise Hensels tiefe religiöse Überzeugung und ihr starkes Band zu ihrem Bruder. Sie gebraucht die Form des Gebets, um die Bruder-Liebe auszudrücken und ihren Wunsch nach Frieden und Erfüllung im Leben ihres Bruders und schließlich in der Ewigkeit nach dem Tod. Es ist ein eindrucksvolles Werk, das sowohl die persönlichen als auch die religiösen Überzeugungen der Autorin widerspiegelt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dem Bruder zum 6. Juli“ der Autorin Luise Hensel. Geboren wurde Hensel im Jahr 1798 in Linum. Das Gedicht ist im Jahr 1858 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her der Epoche Realismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 92 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Luise Hensel sind „Nach Ihm nur einzig streben“, „Süßer Jesus, kehre wieder“ und „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Dem Bruder zum 6. Juli“ weitere 255 Gedichte vor.

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