Der lieben alten Mutter von Luise Hensel

Wie des Seidenhäsleins Mutter
Ihrer Brust entreißt den Flaum,
Um ihr Kindlein weich zu betten
In der rauhen Höhle Raum:
 
So vom Ueberfluß der Haare,
Den Gott meinem Haupt verleiht,
Hab' ich Deinem müden Fuße,
Mutter! gern ein Bett geweiht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Der lieben alten Mutter“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der lieben alten Mutter“ wurde von der deutschen Dichterin Luise Hensel (1798-1876) verfasst, die vor allem für ihre religiösen Gedichte bekannt ist. Zeitlich kann das Gedicht in die Epoche der Spätromantik eingeordnet werden, von der Luise Hensel beeinflusst war.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht in relativ einfacher Sprache und in einer sehr persönlichen, emotionalen Weise geschrieben ist. Der Kontext des Gedichts ist der Liebe und Fürsorge der Dichterin für ihre Mutter.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der liebevollen Selbstlosigkeit, mit der die Dichterin bereit ist, sich für das Wohl ihrer Mutter einzusetzen. In der ersten Strophe bedient sich Hensel des Vergleichs mit einem Seidenhäschen, dessen Mutter ihr Fell opfert, um ihr Junges weich zu betten. Hiermit schafft sie ein starkes Bild der mütterlichen Liebe und Fürsorge. In der zweiten Strophe wird dies auf die Beziehung der Dichterin zu ihrer eigenen Mutter übertragen: Sie würdigt ihren eigenen „Überfluss“ (ihre Haare), den sie bereitwillig einsetzt, um ihre Mutter zu versorgen. In beiden Fällen wird Selbstlosigkeit und Fürsorge als Ausdruck tiefer Liebe dargestellt.

In Bezug auf die Form des Gedichts fällt auf, dass es in vierzeiligen Strophen mit einer klaren, rhythmischen Struktur geschrieben ist, die dem konventionellen Schema der romantischen Lyrik entspricht. Die Sprache des Gedichts ist zwar einfach und direkt, aber sie hat auch eine metaphorische Komponente, da sie metaphorische Bilder verwendet, um die Gefühle der Liebe, Hingabe und Fürsorge zu vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Luise Hensels „Der lieben alten Mutter“ eine einfühlsame und liebevolle Hommage an die Mutter ist, in der Hensel ihre Bereitschaft ausdrückt, selbstlos für ihre Mutter zu sorgen. Sie nutzt metaphorische Sprache, um die Tiefe dieser Gefühle zu kommunizieren, und die klare, rhythmische Form des Gedichts verstärkt diese Wirkung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der lieben alten Mutter“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Luise Hensel. Hensel wurde im Jahr 1798 in Linum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1876. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 40 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Gruß an Maria“, „O nimm die kleine Gabe gern“ und „Schau himmelan, schau himmelan“ sind weitere Werke der Autorin Luise Hensel. Zur Autorin des Gedichtes „Der lieben alten Mutter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 255 Gedichte vor.

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