Dahin von Luise Hensel
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Hoch in der Linde drüben |
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Ein Vöglein wohnte lang; |
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Ich that es herzlich lieben, |
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Gern lauschen seinem Sang. |
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Wo ist mein Sänger blieben? |
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Ach, schweigt ja schon so lang. |
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Drüben |
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Ist alles stumm und bang. |
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Die Linde seh ich stehen |
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So traurig dunkelgrün. |
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Die Blumen all vergehen |
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Und wollen nicht mehr blühn. |
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Ich hab' ihn oft gesehen, |
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Nun ist er, ach! dahin. |
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Die Winde schaurig wehen, |
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Gehen |
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Und seufzen all' um ihn. |
Details zum Gedicht „Dahin“
Luise Hensel
2
17
72
1798 - 1876
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Dahin“ wurde von Luise Hensel verfasst, die von 1798 bis 1876 lebte. Sie war eine bedeutende deutsche religiöse Lyrikerin der Romantik.
Der erste Eindruck des Gedichts ist eine Mischung aus Verlust, Melancholie und Veränderung. Im Gedicht erzählt das lyrische Ich von einem Vogel, den es geliebt hat und der lange Zeit in einer Linde wohnte. Dieser Vogel ist nun fort und seine Abwesenheit hat sowohl auf das lyrische Ich als auch auf die Natur um ihn herum einen großen Effekt. Alles wirkt düster und leer ohne den Gesang des Vogels.
Im ersten Vers macht das lyrische Ich deutlich, wie sehr es das Vöglein liebte und seinem Gesang gerne lauschte. Im weiteren Verlauf des Gedichts wird klar, dass der Vogel verschwunden ist. Mit Fragen wie „Wo ist mein Sänger blieben?“ drückt das lyrische Ich seine Verunsicherung und Trauer aus. Die Dunkelheit und Stille, die ohne den Gesang des Vogels eintreten, sind für das lyrische Ich auffällig und belastend.
Die Form des Gedichts ist recht klassisch gehalten, mit zwei Strophen, wobei die erste Strophe acht Verse und die zweite Strophe neun Verse aufweist. Die sprachliche Gestaltung des Gedichts ist recht schlicht und klar, was dazu beiträgt, dass die Emotionen und Gedanken des lyrischen Ichs unverfälscht zur Geltung kommen. Emotionsgeladene Begriffe und Formulierungen wie „ach, schweigt ja schon so lang“, „traurig dunkelgrün“ oder „Die Blumen all vergehen“ geben dem Gedicht einen melancholischen Grundton.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Dahin“ von Luise Hensel ein emotionales Werk ist, das den Verlust eines geliebten, singenden Vogels und die daraus resultierenden Veränderungen in der Natur und beim lyrischen Ich eindrucksvoll darstellt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Dahin“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Luise Hensel. 1798 wurde Hensel in Linum geboren. In der Zeit von 1814 bis 1876 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Dichterin Luise Hensel ist auch die Autorin für Gedichte wie „Herz, mein Herz, wie schwer die Schuld!“, „Nach Ihm nur einzig streben“ und „Süßer Jesus, kehre wieder“. Zur Autorin des Gedichtes „Dahin“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 255 Gedichte vor.
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Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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