Näglein Christi von Luise Hensel

Als der Heiland ausgelitten,
Legten sie den Leib in's Grab
Und die blut'gen Nägel fielen
In das junge Gras herab.
 
Und da sind wir still entsprossen,
Blutig roth aus grünem Gras,
Und mit reicher Nahrung tränkte
Uns der Mutterthränen Naß.
 
Und ein frommer Christ schaut sinnend
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Unsrer Blüthe tiefes Roth,
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Läßt drauf seine Zähre thauen
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Und gedenkt des Herren Tod.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Näglein Christi“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1815
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Näglein Christi“ stammt von der Autorin Luise Hensel. Sie lebte von 1798 bis 1876, was das Gedicht historisch in die Zeit der Romantik einordnet.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr tiefgründig und religiös aufgeladen. Man könnte den Verdacht haben, dass es um das Leiden Jesu Christi geht, was durch den Titel „Näglein Christi“ und die ersten Strophen angedeutet wird.

In einfacher Ausdrucksweise geht es im Gedicht darum, dass der Körper Jesus Christi nach seinem Tod ins Grab gelegt und die blutigen Nägel, mit denen er gekreuzigt wurde, auf das Gras neben dem Grab fielen. Aus diesem Gras sind dann rote Blumen gewachsen, genährt von den Tränen der Mutter Jesu. Wenn ein frommer Christ diese Blumen sieht, denkt er an den Tod Jesu und kann eine Träne vergießen.

Das lyrische Ich beschreibt offenbar, welchen Sinn es in dem Wachstum der Blumen nach dem Tod Jesu sieht. Es deutet dies als ein Zeichen, als eine materielle Erinnerung an das Leiden und den Tod Jesu. Die Tränen der Mutter, die die Blumen nährten, könnten die Liebe und Trauer symbolisieren, die Christen für Jesus fühlen.

In punkto Form besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je vier Versen. Die Reimstruktur ist ein Kreuzreim (ABAB), der sich durch das ganze Gedicht zieht.

Die Sprache des Gedichts ist stark bildhaft und symbolisch, mit vielfältigen religiösen Anspielungen. Die roten Blumen, die aus den Tränen der Mutter entspringen, sind ein starkes Symbol für Leben aus Tod, Hoffnung aus Verzweiflung und Liebe, die trotz einer Tragödie weitergeht.

Zusammenfassend ist „Näglein Christi“ ein tiefgründiges Gedicht, das den christlichen Glauben und die Rolle des Leidens Jesu Christi darin auf poetische Weise reflektiert. Es nutzt kraftvolle Bilder und Symbole, um seine Botschaft zu vermitteln.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Näglein Christi“ der Autorin Luise Hensel. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Im Jahr 1815 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „Nach Ihm nur einzig streben“, „Süßer Jesus, kehre wieder“ und „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“. Zur Autorin des Gedichtes „Näglein Christi“ haben wir auf abi-pur.de weitere 255 Gedichte veröffentlicht.

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