Meine Tränen fließen von Luise Hensel

Meine Tränen fließen
Auf den Hügel hin.
Lichte Blumen sprießen,
Klee und Rasen grün.
 
Weh, o weh, in Blumen
Lag die Liebste tot!
Weh, o weh, die Blumen
Waren blutigrot!
 
O, wer hilft mir klagen
10 
Meinen bittren Schmerz?
11 
O, wer hilft mir tragen
12 
Mein verwundet Herz?
 
13 
Meine Klagen hallen
14 
Um den Hügel klein,
15 
Und die Nachtigallen
16 
Stimmen leise ein.
 
17 
Für dein heitres Lieben
18 
Armes, stilles Herz,
19 
Ist dir nichts geblieben
20 
Als der tiefe Schmerz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Meine Tränen fließen“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das hier analysierte Gedicht trägt den Titel „Meine Tränen fließen“ und wurde verfasst von Luise Hensel, einer Dichterin, die von 1798 bis 1876 lebte. Dies platziert sie in die literarische Epoche der Romantik, die sich grob von 1795 bis 1848 erstreckte.

Beim ersten Eindruck sticht das hervorragende Spiel mit den lebendigen Naturbildern hervor, die Luise Hensel in ihrem Gedicht einsetzt. Diese spiegeln und intensivieren die tiefe Trauer und den Schmerz, die das lyrische Ich empfindet.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um den Verlust einer geliebten Person und den damit verbundenen herzzerreißenden Schmerz. Das lyrische Ich beschreibt, wie seine Tränen über einen Hügel fließen, auf dem Blumen und Gras wachsen. Doch der Hügel und die Blumen sind auch mit dem Tod der geliebten Person verbunden, was dem lyrischen Ich tiefe Qualen bereitet. Es sucht nach jemandem, der ihm beim Tragen des Schmerzes und beim Klagen hilft. Die Nachtigallen, die um den Hügel singen, und der tiefe Schmerz, der dem lyrischen Ich geblieben ist, verstärken die melancholische Stimmung des Gedichts.

Die Form dieses Gedichts ist klar strukturiert, jede der fünf Strophen besteht aus vier Versen. In Bezug auf die Sprache verwendet Hensel einfache, aber aussagekräftige Worte, was die emotionale Wucht der Verse intensiviert. Auch nutzt sie Metaphern und Symbolsprache, um ihr lyrisches Ich noch intensiver zu charakterisieren. Beispielsweise symbolisieren die „blutigroten“ Blumen den tragischen Tod, während die Nachtigallen den Schmerz und die Klage des lyrischen Ichs wiedergeben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Luise Hensel mit „Meine Tränen fließen“ ein eindringliches Gedicht über Verlust und Trauer geschrieben hat, das durch die lebendige Naturmetaphorik und die klare Struktur eine tiefe emotionale Wirkung entfaltet.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Meine Tränen fließen“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Luise Hensel. Geboren wurde Hensel im Jahr 1798 in Linum. Das Gedicht ist in der Zeit von 1814 bis 1876 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 74 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Die Gedichte „Und Gottes Friede sei mit dir“, „Wohl gleicht das Leben einem Kranz“ und „Ach, lieber Gott, wie krank und matt“ sind weitere Werke der Autorin Luise Hensel. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Meine Tränen fließen“ weitere 255 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Luise Hensel (Infos zum Autor)

Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.