Wie magst du also fragen von Luise Hensel
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Wie magst du also fragen, |
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Du fremder Wandersmann! |
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Du laß' dein ängstlich Fragen |
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Und sieh uns Rosen an. |
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Wir weißen Rosen scheinen |
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Von einem Hügel klein, |
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Da legten sie mit Weinen |
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Ein Mägdlein einst hinein. |
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Das schlief auf Maienglocken |
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So still und weiß und fein, |
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Das schmückten helle Locken |
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Fast wie ein Himmelsschein. |
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Wir weißen Rosen blühen |
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Recht wie in sel'ger Lust, |
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Wir weißen Rosen blühen, |
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Herauf aus ihrer Brust. |
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Du laß' dein trübes Bangen |
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Und sieh zum Himmel auf, |
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Sie ist nur heimgegangen, |
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Und du gehst auch hinauf. |
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Wir weißen Rosen stehen |
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So still und milde hier, |
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Wir duften gern und wehen |
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Recht linde Träume dir. |
Details zum Gedicht „Wie magst du also fragen“
Luise Hensel
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107
1798 - 1876
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wie magst du also fragen“ wurde von der deutschen Dichterin Luise Hensel (* 30. März 1798, † 18. Dezember 1876) verfasst. Damit gehört das Gedicht in die Epoche der Romantik, einer literarischen und kulturellen Stromung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Beim ersten Eindruck des Gedichts prägen die wiederholten Anspielungen auf Rosen und eine traurige, aber zugleich friedvolle Stimmung. Die Gedichtform ist regelmäßig aufgebaut, mit sechs Strophen mit jeweils vier Versen.
Das Gedicht handelt von einem fremden Wanderer, der scheinbar von Ängsten geplagt wird. Ihm wird geraten, seine Ängste beiseitezulegen und die Rosen zu betrachten. Die Rosen in dem Gedicht symbolisieren offenbar ein Mädchen, das auf diesem Hügel begraben liegt. Sie sind ein Symbol des Lebens, das aus dem Tod hervorgeht, da sie aus der Brust des Mädchens hervorblühen.
Diese Metapher deutet darauf hin, dass das lyrische Ich versucht, die Vergänglichkeit des Lebens und die Unausweichlichkeit des Todes zu akzeptieren. Es möchte die Schönheit und Hoffnung in dieser Situation sehen, anstatt sich von Ängsten und Sorgen leiten zu lassen. Dies wird besonders in den Zeilen „Du laß' dein trübes Bangen/ Und sieh zum Himmel auf“ deutlich.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und unprätentiös, was die ehrliche und ernsthafte Botschaft unterstreicht. Die regelmäßige Reimstruktur verleiht dem Gedicht eine beruhigende und beruhigende Wirkung, die widerspiegelt, wie die ermutigende Botschaft an den Wanderer zu wirken scheint.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass dieses Gedicht das Bild der Rosen, die aus dem Grab eines Mädchens wachsen, als Metapher für den Vorgang des Lebens und Todes verwendet und dabei eine Botschaft des Trosts und der Hoffnung vermittelt. Es fordert dazu auf, die Schönheit des Lebens zu schätzen und die unausweichliche Realität des Todes als einen Teil dieses Prozesses anzunehmen, anstatt von Ängsten und Sorgen getrieben zu werden.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Wie magst du also fragen“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Luise Hensel. Geboren wurde Hensel im Jahr 1798 in Linum. In der Zeit von 1814 bis 1876 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 107 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „Herz, mein Herz, wie schwer die Schuld!“, „Nach Ihm nur einzig streben“ und „Süßer Jesus, kehre wieder“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Wie magst du also fragen“ weitere 255 Gedichte vor.
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Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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