Anemonchen, zart und fein von Luise Hensel

Anemonchen, zart und fein,
Will sich auch des Lebens freun,
Will mit seinem weißen Glanz
Schmücken deinen Lebenskranz.
 
Anemonchen, schön und fein,
Sieht so frisch und freundlich drein,
Guckt so klug aus zartem Gras,
Fragt so gern um dies und das,
Dir zur Lust will's freundlich blühn,
10 
Dir vergelten deine Mühn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Anemonchen, zart und fein“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Anemonchen, zart und fein“ wurde von der deutschen Dichterin Luise Hensel verfasst, die von 1798 bis 1876 lebte. Hensel ist bekannt für ihre religiös geprägten Werke und kann daher der literarischen Epoche des Biedermeier bzw. des Vormärz zugeordnet werden, welche durch einen Rückzug in den privaten Raum und durch eine starke Pietäts- und Leidensorientierung gekennzeichnet waren.

Der erste Eindruck, der beim Lesen des Gedichtes entsteht, ist der einer idyllischen, lebensbejahenden und naturnahen Atmosphäre. Die Natur scheint als Quelle von Schönheit, Freude und Inspiration zu dienen.

Inhaltlich betrachtet handelt das Gedicht von einem winzigen, zarten Anemonen-Blümchen und seiner Bedeutung für das Leben und das Glück des lyrischen Ichs. Mit seinem weißen Glanz scheint das Blümchen den Lebenskranz des lyrischen Ichs zu schmücken und dessen Mühen zu belohnen. Es ist zudem neugierig und wirkt fröhlich und freundlich. Hier scheint das lyrische Ich die Eigenschaften des Anemonchens symbolisch auf das eigene Leben zu übertragen und dieses als Quelle von Freude und Schönheit zu betrachten.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl - die erste Strophe enthält vier Verse, die zweite Strophe sechs. Der Reim ist durch eine klar strukturierte Form mit Paarreimen gekennzeichnet und folgt dem Muster AABB in der ersten und ABABCC in der zweiten Strophe. Die Sprache des Gedichtes ist einfach und bildhaft, wodurch die Natur und insbesondere das Anemonchen für den Leser greifbar und verständlich gemacht werden. Durch den Einsatz von Personifikationen, wie etwa das „guckt“ und „fragt“ im Bezug auf das Anemonchen, wird zudem eine Emotionalisierung erzeugt, durch die das lyrische Ich eine besondere Beziehung zu dem Blümchen aufzubauen scheint.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Hensels Gedicht „Anemonchen, zart und fein“ durch seine einfache und bildhafte Sprache sowie durch seine idyllische und lebensbejahende Stimmung überzeugt. Es lädt den Leser dazu ein, sich an den einfachen Dingen des Lebens zu erfreuen und diese als Quelle von Glück und Schönheit zu betrachten.

Weitere Informationen

Luise Hensel ist die Autorin des Gedichtes „Anemonchen, zart und fein“. 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1814 bis 1876 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 10 Versen. Die Gedichte „O Kreuz, o Quell der Freuden“, „Herz, mein Herz, wie schwer die Schuld!“ und „Nach Ihm nur einzig streben“ sind weitere Werke der Autorin Luise Hensel. Zur Autorin des Gedichtes „Anemonchen, zart und fein“ haben wir auf abi-pur.de weitere 255 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Luise Hensel (Infos zum Autor)

Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.