An Karoline H von Luise Hensel
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Ich hab ein Sträußlein funden, |
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Du liebe Gärtnerin, |
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Das hast du frisch gebunden |
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Mit zartem Blumen-Sinn. |
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Die Blümlein lieblich prangen |
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Im hellen Tränentau, |
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Und blicken mit Verlangen |
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Hinauf zum Himmelsblau. |
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Es haben milde Lüfte |
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Von deinem Blumenbeet |
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Die wundersüßen Düfte |
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Zu mir herabgeweht. |
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In deinem Garten glühen |
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Die Rosen hell im Schein; |
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Auf meinen Fluren blühen |
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Nur kleine Blümelein. |
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Auch meine Blümlein stehen |
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Im hellen Tränentau |
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Und öffnen sich und sehen |
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Hinauf zum Himmelblau. |
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Wollst deine Anemonen, |
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Der Rosen holden Schein, |
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Violen, Kaiserkronen |
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Zum vollen Kranze reih'n. |
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Und auch von meinen Blüten |
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Ein zartes Denkemein |
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Der trauten Schwester bieten |
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In deines Kranzes Reih'n. |
Details zum Gedicht „An Karoline H“
Luise Hensel
7
28
103
1798 - 1876
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An Karoline H“ wurde von Luise Hensel verfasst, die im späten 18. und im 19. Jahrhundert lebte. Daher lässt es sich zeitlich der Epoche der Romantik zuordnen.
Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen den Eindruck einer gelassenen und lieblichen Beschreibung von Natur und Verbundenheit. Das lyrische Ich wirkt, als würde es seine Gedanken und Gefühle sanft und ohne drängende Emotionen ausdrücken.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich zuerst einen Blumenstrauß, den es gefunden hat und der offensichtlich von Karoline, der angesprochenen Gärtnerin, zusammengestellt wurde. Es betont dabei die leuchtende Schönheit der Blumen und ihrer Farben und den zarten, ansprechenden Duft, den sie verströmen.
Ebenso stellt das lyrische Ich einen Vergleich zwischen seinem eigenen Garten und dem von Karoline an. In Karolines Garten blühen prächtige Rosen, während im Garten des lyrischen Ichs bescheidene, kleine Blumen blühen. Diese kleineren Blumen hegen jedoch ebenso den Wunsch, zum Himmel emporzuschauen, was ihrer Schönheit und ihrem Beitrag zur Welt keinen Abbruch tut.
Schließlich schlägt das lyrische Ich vor, Blumen aus beiden Gärten zu einem Strauß zu binden und als Zeichen der Schwesterlichkeit und Verbundenheit zu präsentieren.
In Bezug auf Form und Sprache folgt das Gedicht einer einfachen Struktur mit regelmäßigen Versen und Reimen. Die Sprache ist klar und unkompliziert, mit schönen und anschaulichen Naturbildern und Metaphern. Das lyrische Ich spricht mit Respekt und Zuneigung, was durch die anmutige und zarte Sprache unterstrichen wird. Insbesondere die wiederholte Verwendung von Blumen-Metaphern zeigt die tiefe Verbundenheit zur Natur und zur Adressatin. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine warme, liebevolle und respektvolle Stimmung. Die Bedeutung könnte symbolisch dafür stehen, dass jeder Mensch – egal wie prächtig oder bescheiden – wertvoll ist, einen Beitrag leistet und seinen Platz in der Welt hat.
Weitere Informationen
Luise Hensel ist die Autorin des Gedichtes „An Karoline H“. 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1876. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 103 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „O Kreuz, o Quell der Freuden“, „Herz, mein Herz, wie schwer die Schuld!“ und „Nach Ihm nur einzig streben“. Zur Autorin des Gedichtes „An Karoline H“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 255 Gedichte vor.
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Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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