An Emilie von Luise Hensel

Wohl öd und trüb ist unser Leben,
Das böse Stürme oft durchwehn,
Drum laß uns doch die Hände geben
Und friedlich uns mitsammen gehn.
 
Und ist's des lieben Vaters Wille,
Daß wir noch dulden lang und viel,
So warten wir in frommer Stille,
Wir kennen ja das lichte Ziel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „An Emilie“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das hier behandelte Gedicht trägt den Titel „An Emilie“ und wurde von Luise Hensel verfasst. Hensel lebte von 1798 bis 1876 und gilt als bedeutende Vertreterin der lyrischen Romantik in Deutschland. Das Gedicht ist somit zeitlich in das 19. Jahrhundert, genauer in die Epoche der Romantik einzuordnen.

Beim ersten Lesen vermittelt das Gedicht einen eher melancholischen, aber zugleich hoffnungsvollen Eindruck. Es bringt eine Mischung aus Traurigkeit, Resignation, aber auch Zuversicht und einem festen Glauben zum Ausdruck.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Schwierigkeiten und Leiden des Lebens („Wohl öd und trüb ist unser Leben“). Doch statt sich von den „bösen Stürmen“, die das Leben häufig heimsuchen, davontragen zu lassen, ruft das lyrische Ich dazu auf, sich die Hände zu reichen und gemeinsam, friedlich durch das Leben zu gehen. Es spricht davon, dass wenn es der Wille Gottes ist, dass wir noch viel und lange leiden müssen („Und ist's des lieben Vaters Wille, Dass wir noch dulden lang und viel“), wir in demütiger Stille warten sollten, da wir das helle Ziel kennen. Dies deutet auf eine starke religiöse Prägung des lyrischen Ichs hin, welche typisch für die Werke Hensels und die Literatur ihrer Epoche ist.

Die Form des Gedichts ist leicht zu erkennen: Es besteht aus zwei vierversigen Strophen, was eine sehr traditionelle und gebräuchliche Form darstellt. Die Sprache des Gedichts ist klar und einfach, aber dennoch ausdrucksstark. Der Ausdruck „die Hände geben“ als Symbol für Zusammenhalt und Gemeinschaft, oder der Begriff „lichte Ziel“ als Metapher für den Himmel oder das ewige Leben nach christlicher Vorstellung sind wirksame Mittel, um die Botschaft des Gedichts zu vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Luise Hensels Gedicht „An Emilie“ die typische melancholische aber hoffnungsvolle Stimmung der Romantik widerspiegelt und den gemeinsamen Weg durch das oft schwierige Leben thematisiert. Dabei ist die tiefe Religiosität und der Glaube des lyrischen Ichs ein zentrales Element.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Emilie“ der Autorin Luise Hensel. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Im Zeitraum zwischen 1814 und 1876 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 49 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „Nach Ihm nur einzig streben“, „Süßer Jesus, kehre wieder“ und „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „An Emilie“ weitere 255 Gedichte vor.

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