An Mariechen von Luise Hensel

Sieh, der Lenz im Sonnenglanze
Hat die Bäume dir belaubt,
Blümchen gibt er dir zum Kranze
Für dein lockig Kinderhaupt.
 
Sieh! Welch fröhliches Getümmel
Auf der lieben, grünen Au!
Sieh den milden Frühlingshimmel,
Hell wie deiner Augen Blau!
 
O, wie traut die Vöglein scherzen,
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O, wie weiß die Blümchen stehn,
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Doch - in deinem kleinen Herzen
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Blüht der Mai noch eins so schön.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „An Mariechen“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Mariechen“ wurde von Luise Hensel verfasst, die von 1798 bis 1876 lebte. Ihre Schaffensperiode fällt in die Zeit der Romantik, die von etwa 1795 bis 1848 andauerte.

Beim ersten Eindruck fällt die betont fröhliche und liebevolle Stimmung auf. Es handelt sich um eine Ode an die Naturschönheit und Jugend, dargestellt durch das Mädchen Mariechen.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich, vermutlich Luise Hensel selbst, den beginnenden Frühling, den sie aus Sicht des Mädchens Mariechen wahrnimmt. Sie erwähnt das frische Grün der Bäume, bunte Blumen und den hellblauen Himmel, die sie mit der Unschuld und Fröhlichkeit des Mädchens verbindet. Das lyrische Ich betont dabei die Schönheit und Reinheit des Mädchens, dessen Herz genauso strahlend ist wie ein Maientag.

Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen. Dabei fällt die regelmäßige Reimform auf, die dem Gedicht einen „leichten“ Klang und einen ruhigen Lesefluss verleiht. Des Weiteren wird die Anmut und Schönheit der Natur durch den Einsatz bildhafter Sprache, wie beispielsweise „lockig Kinderhaupt“ oder „milden Frühlingshimmel“, hervorgehoben.

In sprachlicher Hinsicht verwendet die Autorin eine einfache, verständliche Sprache, deren Poesie sich vor allem aus den naturnahen Metaphern und Vergleichen speist. Gleichzeitig weist das Gedicht eine hohe Emotionalität auf, die sich in den wiederholten Ausrufen („Sieh!“, „O!“) zeigt, und so die kindliche Freude und Neugier unterstreicht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieses Gedicht eine Verbindung von Natur- und Kinderschönheit zeigt, die in der Romantik charakteristisch für eine Idealisierung und Verklärung des Lebens war. Luise Hensel lobt die unschuldige Fröhlichkeit und die natürliche Schönheit, die sie in der jugendlichen Protagonistin sieht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Mariechen“ der Autorin Luise Hensel. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1876. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Luise Hensel sind „Nach Ihm nur einzig streben“, „Süßer Jesus, kehre wieder“ und „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“. Zur Autorin des Gedichtes „An Mariechen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 255 Gedichte veröffentlicht.

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