Zu fernerem Bedenken von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

»Zu fernerem Bedenken!«
Du altes Reichstagswort!
Der Reichstag ist vergangen,
Der Bund hat angefangen,
Du aber lebst noch fort.
 
Im ferneren Bedenken
Schlief ein das deutsche Reich:
Und weil so süß sein Schlummer,
Ganz ohne Sorg' und Kummer,
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So thut's der Bund ihm gleich.
 
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Von fernerem Bedenken
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Erwach', o deutscher Bund!
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Gieb etwas von Erhebniß,
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Ein freudiges Ergebniß
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Den armen Deutschen kund!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25 KB)

Details zum Gedicht „Zu fernerem Bedenken“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zu fernerem Bedenken“ stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, welcher in Deutschland vor allem durch seine Texte für Volkslieder bekannt geworden ist, darunter auch das Deutschlandlied, welches später zur Nationalhymne erklärt wurde. Fallersleben lebte von 1798 bis 1874, und seine Werke sind damit der Epoche des Biedermeier und des Vormärz zuzuordnen.

Erste Eindrücke: Das Gedicht, welches Fallersleben verfasst hat, scheint eine politische Aussage zu tragen, da Begriffe wie „Reichstag“, „deutsches Reich“ und „deutscher Bund“ darin erwähnt werden. Es erscheint als Kritik und Aufforderung an die Institutionen seiner Zeit.

Inhaltlich behandelt das Gedicht das politische System des Vormärz in Deutschland und kritisiert das endlose Hinauszögern von Entscheidungen („Zu fernerem Bedenken!“). Das lyrische Ich spricht sich gegen die Untätigkeit aus und fordert Konsequenzen und Tätigkeiten, insbesondere mit Blick auf die Bedürfnisse der deutschen Bevölkerung („den armen Deutschen kund“).

In Bezug auf die Form ist das Gedicht in drei fünfzeilige Strophen unterteilt, deren Reimschema AABB gehalten ist. Die Sprache ist relativ einfach und direkt, ohne viele Metaphern oder poetische Bilder, was von Fallerslebens Stil während seiner Vormärz-Zeit typisch ist. Besonders auffällig ist die wiederholte Phrase „Zu fernerem Bedenken!“, die als Refrain fungiert und die Hauptkritik des lyrischen Ichs verdeutlicht.

Insgesamt ist das Gedicht eine nachdrückliche Aufforderung an die damaligen politischen Institutionen ‒ der Reichstag und der Bund ‒, sich nicht länger im „ferneren Bedenken“ zu verlieren, sondern konkrete, positive Veränderungen für das deutsche Volk zu bewirken.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Zu fernerem Bedenken“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1874. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 15 Versen. Der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist auch der Autor für Gedichte wie „Leicht in den Herzen“, „Mein Vaterland“ und „Munter getanzt! fröhlich gezecht!“. Zum Autor des Gedichtes „Zu fernerem Bedenken“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 201 Gedichte vor.

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