Schöne Tage sind gewesen von Otto Roquette

Schöne Tage sind gewesen,
Flüchtig wie ein Schmetterling,
Da an dir mein ganzes Wesen,
Nur an dir, an dir nur hing.
Da wir noch in stiller Wonne
Unter blühendem Jasmin
Saßen, und die Abendsonne
Sahn zur goldnen Ferne ziehn.
 
Jene Tage sind vorüber,
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Jene Flammen sind verglüht,
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Jene Sonne zog hinüber
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Zu den Bergen still und müd';
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Und nur der Erinnrung Flügel
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Tragen sie der Seele zu,
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Wie ein Ruf zu Thal und Hügel
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Weckt des Wiederhalles Ruh.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Schöne Tage sind gewesen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1824 - 1896
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Schöne Tage sind gewesen“ stammt von Otto Roquette, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1824 bis 1896 lebte. Dies ermöglicht eine zeitliche Einordnung des Gedichts in das 19. Jahrhundert, genauer gesagt in die Epoche des Biedermeier und des Realismus.

Der erste Eindruck des Gedichts ist melancholisch und wehmütig. Hierbei scheinen Erinnerungen und Nostalgie eine entscheidende Rolle zu spielen. Im Mittelpunkt des Gedichts stehen die vergangenen, schönen Tage, die das lyrische Ich und eine weitere Person zusammen verbracht haben. Sie sind jedoch, wie ein flüchtiger Schmetterling oder eine untergehende Sonne, vergangen und nur noch als Erinnerung präsent. Hierbei wird der intensive Fokus auf diese andere Person betont – das lyrische Ich gibt an, dass sein ganzes Wesen nur an dieser anderen Person hing. Diese sehnsüchtigen Reminiszenzen an die Vergangenheit spiegeln eine tiefe emotionale Verbindung und eine verlorene Liebe oder Freundschaft wider.

Hinsichtlich der Form und Sprache des Gedichts ist festzustellen, dass es sich strukturell in zwei Strophen zu je acht Versen unterteilt. Die Sprache von Roquette ist dabei geprägt von metaphorischen Bildern und Personenvergleichen, dies zeigt sich insbesondere in der Darstellung der Vergänglichkeit – unter anderem durch die Metapher des Schmetterlings und der Abendsonne. Der Dichter verwendet zudem die Elemente der Natur, um emotionale Zustände und zeitliche Veränderungen zu verdeutlichen.

Die Sprache ist einfach und unkompliziert, dabei jedoch sehr bildhaft und emotional ausdrucksstark. Roquette macht Gebrauch von direkter Ansprache, um Nähe und Intimität zu erzeugen, sowie rhythmischer Wiederholung und Reimen, um Melancholie und Sehnsucht zu intensivieren.

Zusammengefasst handelt es sich bei dem Gedicht „Schöne Tage sind gewesen“ von Otto Roquette um eine emotionale Reflexion über verflossene Zeiten und die Kraft der Erinnerungen. Die melancholische und nostalgische Stimmung wird durch den Einsatz von Metaphern und natürlichen Symbolen verstärkt. Zugleich wird aber auch eine universelle Thematik wie die Vergänglichkeit aufgegriffen und eindringlich dargestellt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Schöne Tage sind gewesen“ ist Otto Roquette. Im Jahr 1824 wurde Roquette in Krotoschin bei Posen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1840 und 1896. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 78 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere Werke des Dichters Otto Roquette sind „Die Tage der Rosen“, „Unruhe“ und „Abschied“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schöne Tage sind gewesen“ weitere 10 Gedichte vor.

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