Unruhe von Otto Roquette

Bei den Bienenkörbchen im Garten,
Wo der Flieder in Düften steht,
Da will mein Schatz auf mich warten,
Wenn die Sonne zur Rüste geht.
Da summen die Bienen im goldenen Schein,
Und sie summen heraus, und sie summen herein.
Bei den Bienenkörben im Garten,
Wo der Flieder in Düften steht.
 
Nun sind die Gedanken alle
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Mir schon auf dem fröhlichen Flug,
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Bis der lange Tag mir verhalle,
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Bis daß mir die Stunde schlug!
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Und sie summen herein, und sie summen heraus,
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Und mein Kopf ist schier wie ein Bienenhaus,
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Bis der lange Tag mir verhalle,
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Bis daß mir die Stunde schlug!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Unruhe“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
101
Entstehungsjahr
1824 - 1896
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Unruhe“ wurde von dem deutschen Dichter Otto Roquette verfasst, der von 1824 bis 1896 lebte. Roquette gehörte zur Epoche des Biedermeier und der Romantik.

Das Gedicht hinterlässt einen ersten Eindruck von Erwartung und Unruhe. Es kontrastiert die beruhigende Atmosphäre eines Gartens, in dem Bienen zwischen Bienenkörben und Fliederbüschen hin und her schwirren, mit der Unruhe des lyrischen Ich, dessen Gedanken wie Bienen im Kopf umherschwirren.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen, die jeweils acht Verse enthalten. Im ersten Teil des Gedichts wird eine Szene im Garten beschrieben, wo das lyrische Ich auf ein Treffen mit seinem Geliebten wartet. Hier ist die Anwendung der Bienen an zwei Stellen nicht nur als Beschreibung der äußeren Umgebung, sondern auch als Metapher für seine innere Unruhe notabel. Im zweiten Teil des Gedichts verlassen die Gedanken des lyrischen Ichs ihn wie Bienen ihren Bienenstock, in einem Zustand wachsender Unruhe und Aufregung, während er auf den Tag und seine Verabredung wartet.

In Bezug auf Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht im Reimschema ABABCDCD geschrieben ist und somit einen Kreuzreim verwendet. Es verwendet außerdem das Stilmittel der Wiederholung, indem es die Beschreibung des Gartens und das Summen der Bienen in beiden Strophen wiederholt. Diese Wiederholung dient dazu, die aufdringliche Natur der Gedanken des lyrischen Ichs und seine Unruhe darzustellen. In Bezug auf die Sprache ist das Gedicht einfach und klar, was es leicht zugänglich macht. Der Gebrauch von Alltagsbildern und -sprache sowie die wiederkehrenden Elemente reflektieren das Thema der Unruhe. Es wurde die Enjambements genutzt, um den Eindruck von Unruhe und Schnelligkeit zu verstärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Unruhe“ von Otto Roquette eine einfache, klare Sprache und Form verwendet, um das Thema der Unruhe des lyrischen Ichs vor einem bevorstehenden Ereignis darzustellen. Es zeigt die Fähigkeit des Dichters, alltägliche Bilder und Situationen zu verwenden, um tiefe emotionale Zustände zu vermitteln.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Unruhe“ ist Otto Roquette. 1824 wurde Roquette in Krotoschin bei Posen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1840 bis 1896 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 101 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Otto Roquette sind „Weißt du noch?“ und „Mädchenlied“. Zum Autor des Gedichtes „Unruhe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 10 Gedichte vor.

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