Perlenfischer von Otto Roquette

Du liebes Auge willst dich tauchen
In meines Augs geheimste Tiefe,
Zu spähen, wo in blauen Gründen
Verborgen eine Perle schliefe?
 
Du liebes Auge, tauche nieder,
Und in die klare Tiefe dringe,
Und lächle, wenn ich dir dein Bildnis
Als schönste Perle wiederbringe.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Perlenfischer“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1824 - 1896
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Perlenfischer“ wurde von dem deutschen Dichter Otto Roquette geschrieben, der von 1824 bis 1896 lebte. Eine genaue zeitliche Einordnung ist nicht möglich, doch aufgrund des Lebensdatums des Autors kann es im 19. Jahrhundert eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck einer zärtlichen und sehnsuchtsvollen Interaktion zwischen zwei Personen. Es wird die Nähe und das tiefe Eindringen in die Person, symbolisiert durch das Eintauchen in die Augentiefe, dargestellt.

Das lyrische Ich spricht und lädt eine geliebte Person ein, einen Blick in sein Inneres zu werfen, dargestellt durch die Metapher der Augen als Fenster zur Seele. Der Vorgang des Eintauchens ist dabei gleichbedeutend mit dem Kennenlernen und Erforschen des Anderen. Diese mächtige Metapher des Meergrunds, wo die Perle verborgen liegt, symbolisiert das Innerste, die Essenz des lyrischen Ichs. Die Perle als wertvolles und schönes Objekt kann dabei für Liebe, Wahrheit oder auch die Schönheit der geliebten Person stehen. Es drückt sein Verlangen aus, der geliebten Person ihr eigenes wundervolles Bild in seinem Inneren zu zeigen.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu je vier Versen und ist somit ein kurzes Gedicht. Es hat keinen Reimschema und kann als freie Verse angesehen werden. Roquette verwendet eine einfache, aber eindringliche Sprache. Seine Wortwahl erzeugt eine intime Atmosphäre und die Bildersprache ist klar und nachvollziehbar. Durch den wiederholten Aufruf „Du liebes Auge“ erzeugt er eine persönliche und direkte Ansprache an die geliebte Person.

Die lyrische Struktur dieses Gedichts gleicht eher Prosa. Es fehlt das klassische Metrik sowie feste Versmaße, worauf Roquette verzichtete, um eine natürliche und eingängige Sprache für seine Botschaft zu erreichen. Das Gedicht ist daher leicht verständlich, was jedoch seiner poetischen Kraft keinen Abbruch tut.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht von Otto Roquette eine intime und liebevolle Einladung zu tiefer zwischenmenschlicher Verbindung ist. In Form und Sprache einfach gehalten, bringt es diese Botschaft dennoch stark und berührend zum Ausdruck.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Perlenfischer“ des Autors Otto Roquette. Roquette wurde im Jahr 1824 in Krotoschin bei Posen geboren. Im Zeitraum zwischen 1840 und 1896 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Otto Roquette ist auch der Autor für Gedichte wie „Weißt du noch?“ und „Mädchenlied“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Perlenfischer“ weitere 10 Gedichte vor.

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