Die Tage der Rosen von Otto Roquette

Noch ist die blühende, goldene Zeit,
O du schöne Welt, wie bist du so weit!
Und so weit ist mein Herz und so klar wie der Tag,
Wie die Lüfte, durchjubelt von Lerchenschlag!
Ihr Fröhlichen, singt, weil was Leben noch mait:
Noch ist die schöne, die blühende Zeit,
Noch sind die Tage der Rosen!
 
Frei ist das Herz, und frei ist das Lied,
Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht,
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Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei,
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So spröd' und verschämt auch die Lippe sei.
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Wo ein Lied erklingt, wo ein Kuß sich beut,
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Da heißt's: Noch ist blühende, goldene Zeit,
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Noch sind die Tage der Rosen!
 
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Ja, im Herzen tief innen ist alles daheim,
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Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim.
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Drum frisch sei das Herz und lebendig der Sinn,
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Dann brauset, ihr Stürmer, daher und dahin!
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Wir aber sind allzeit zu singen bereit:
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Noch ist die blühende, goldene Zeit,
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Noch sind die Tage der Rosen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Die Tage der Rosen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
21
Anzahl Wörter
159
Entstehungsjahr
1824 - 1896
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Tage der Rosen“ wurde von dem deutschen Schriftsteller Otto Roquette verfasst, der 1824 geboren wurde und 1896 verstarb. Historisch betrachtet, ist er Vertreter der Romantik.

Das Gedicht scheint auf den ersten Blick voller Optimismus und Lebensfreude. Es inspiriert zu Lebenslust, Hoffnung und positiver Energie. Die Titulierung „Die Tage der Rosen“ weckt Gedanken an Blütezeit oder Höhepunkt des Lebens.

Das lyrische Ich preist eine Phase im Leben an, in welcher es sich in voller Blüte und Hochstimmung befindet. Es ist die „blühende, goldene Zeit“, welche sowohl auf einen Sommer in der Natur hinweisen könnte, als auch metaphorisch auf ein glückliches und erfülltes Lebensstadium. Im zweiten Teil wirkt das lyrische Ich sorglos und ungebunden, genießt seine Freiheit und liebt ohne Zwang. Die vorletzte und letzte Strophe offenbaren ein tiefes Bewusstsein für die Dualität von Freude und Schmerz, aber auch die Entscheidung, trotz auftauchenden Stürmen zu feiern und zu singen. Immer wiederkehrend ist der Gedanke und die Erinnerung, dass es noch immer die „blühende, goldene Zeit“ ist.

Formal betrachtet besteht jede Strophe des Gedichts aus sieben Versen, eine traditionelle Struktur mit klarem Rhythmus und Reimschema. Die Sprache des Gedichts ist unkompliziert und leicht verständlich. Roquette verwendet einfache Metaphern wie beispielsweise die „blühende, goldene Zeit“ und „die Tage der Rosen“ um seinen Standpunkt zugänglich und emotional ansprechend zu vermitteln. Die Wiederholung der fröhlichen Botschaft dient dazu, die Argumentation zu stärken und den Leser zu überzeugen.

Kurzum, das Gedicht ist eine hymnische Würdigung der jugendlichen Freiheit, Un-gebundenheit und Lebenslust. Es drückt die Überzeugung des lyrischen Ichs aus, trotz Schwierigkeiten und Herausforderungen das Leben mit voller Intensität zu genießen. Die wiederholte Versicherung, dass „noch sind die Tage der Rosen“, impliziert eine positive und optimistische Haltung gegenüber der Zukunft.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Tage der Rosen“ ist Otto Roquette. Der Autor Otto Roquette wurde 1824 in Krotoschin bei Posen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1840 bis 1896 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 159 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 21 Versen. Der Dichter Otto Roquette ist auch der Autor für Gedichte wie „Schöne Tage sind gewesen“, „Noch ist die blühende, goldene Zeit“ und „Der Jugend“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Tage der Rosen“ weitere 10 Gedichte vor.

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