Drei Wunder von Friedrich Halm

Als dich mein Arm zum erstenmal umschlungen,
Von Staunen fühlt ich dreifach mich durchdrungen.
Zuerst, daß ich's vermocht, soviel zu wagen,
Dann daß du's nicht vermocht, mir's zu versagen;
Das dritte war - und sänn ich jahrelang,
Ich faß es nicht und werd es niemals fassen
Daß ich's erreicht, daß dich mein Arm umschlang,
Und konnte dich - und konnt dich wieder lassen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Drei Wunder“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1806 - 1871
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Drei Wunder“ wurde von Friedrich Halm geschrieben, einem österreichischen Dramatiker und Lyriker, der von 1806 bis 1871 lebte. Er gehört zu den Vertretern der Biedermeier-Epoche. Dieser zeitliche Kontext könnte wichtig für die Interpretation des Gedichts sein, da die Biedermeierzeit durch Rückzug ins Private und das Streben nach Harmonie gekennzeichnet ist.

Das Gedicht erzeugt auf den ersten Blick einen Eindruck von romantischer Liebe gepaart mit einer gewissen Tragik oder Melancholie. Sie ist in einer einzigen achtreihigen Strophe strukturiert.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Liebe des lyrischen Ichs zu einer anderen Person, die möglicherweise nicht erwidert wird. Das lyrische Ich äußert seine Verwunderung und Bewunderung, dass es den Mut hatte, seine Liebe zu gestehen („dass ich's vermocht, soviel zu wagen“) und dass die geliebte Person nicht in der Lage war, seine Liebe abzulehnen („dass du's nicht vermocht, mir's zu versagen“). Das dritte und größte Wunder für das lyrische Ich ist, dass es die geliebte Person umarmen konnte, aber auch die Kraft hatte, sie wieder loszulassen („dass ich's erreicht, dass dich mein Arm umschlang, und konnte dich - und konnt dich wieder lassen“).

Formal gesehen folgt das Gedicht keinem festen Reimschema oder Metrum, was der emotionalen Selbstdarstellung des Sprechers Raum gibt. Die Sprache des Gedichts ist relativ einfach und direkt, ohne viele bildhafte oder metaphorische Ausschmückungen. Dies trägt zu der überraschenden und emotionalen Wirkung des Gedichts bei.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Friedrich Halms Gedicht „Drei Wunder“ die zerbrechliche und oft überraschende Natur der Liebe in einfachen, aber kraftvollen Worten ausdrückt. Die Nichterfüllung seiner Liebe deutet auf die gesellschaftlichen Konventionen und die Erwartungen der Biedermeierzeit hin, in der das Gedicht entstanden ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Drei Wunder“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich Halm. Geboren wurde Halm im Jahr 1806 in Krakau. Zwischen den Jahren 1822 und 1871 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 63 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Auf der Halde“, „Willensfreiheit“ und „Mein Herz, ich will dich fragen“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Halm. Zum Autor des Gedichtes „Drei Wunder“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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