Sonnenaufgang von Richard von Schaukal

Das ist die Zeit der kühlen Frühe:
Die Vögel schreien insgesammt.
Der Himmel hebt sich immer höher,
Ganz leise wachsend angeflammt.
 
Und von den Wiesen wallt der Nebel
Zerfließend wie ein Morgentraum.
Den Weg entlang erwacht die Reihe
Der hohen Pappeln Baum an Baum ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonnenaufgang“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1874 - 1942
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sonnenaufgang“, geschrieben von Richard von Schaukal, der von 1874 bis 1942 lebte, ist ein Beispiel für seine dichterische Arbeit im Zeitalter des Symbolismus und Impressionismus.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht ein Naturgedicht ist. Der Titel weist auf einen Sonnenaufgang hin und die erste Strophe beschreibt den besonderen Moment zwischen Nacht und Tag - die kühle Frühe. Die Stimmung wird als ruhig und friedlich vermittelt, wofür auch die schreienenden Vögel, der sich immer höher hebende Himmel und der zunehmende Lichtschein (angezündet, wachsend) Stehen.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich den Beginn eines neuen Tages inmitten der Natur. Im ersten Teil (Strophe 1) werden die morgendliche Kühle, das Erwachen der Vögel und der anbrechende Tag hervorgehoben. Im zweiten Teil (Strophe 2) liegt der Fokus auf der umgebenden Natur: die Wiesen, der Nebel, die Bäume. Das lyrische Ich scheint die friedliche Atmosphäre beim Sonnenaufgang zu verteilen und die ständige Erneuerung der Natur zu rühmen.

Die Form des Gedichts ist eine klassische Vierzeilerform mit Wechsel von Kreuz- und Paarreim, die in beiden Strophen eingehalten wird. Durch diese Struktur und die sprachliche Gestaltung (einfache, präzise Worte und bildhafte Vergleiche) wirkt das Gedicht sehr harmonisch und ausgeglichen.

Sprachlich ist das Gedicht eher einfach gehalten. Von Schaukal nutzt jedoch wirkungsvolle Metaphern („Der Himmel hebt sich immer höher“, „von den Wiesen wallt der Nebel zerfließend wie ein Morgentraum“), um die natürliche Schönheit und die Stimmung des Morgens eindrucksvoll zu unterstreichen. Diese bildhafte Sprache führt dazu, dass man beim Lesen völlig in den Bann dieses morgendlichen Naturschauspiels gezogen wird und dabei selbst den Sonnenaufgang fast körperlich spüren kann.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Sonnenaufgang“ ist Richard von Schaukal. Im Jahr 1874 wurde Schaukal in Brünn geboren. In der Zeit von 1890 bis 1942 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Die Gedichte „Spät“, „Der Araber“ und „Porträt des Marquis de“ sind weitere Werke des Autors Richard von Schaukal. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonnenaufgang“ weitere 34 Gedichte vor.

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