Frühlingslied in der Stadt von Heinrich Seidel

Der Frühling weiß zu finden
mich tief in Stadt und Stein,
gießt mir ins Herz den linden
fröhlichen Hoffnungsschein.
 
Manch grüne Wipfel lauschen
zwischen den Dächern vor,
ein Lerchenklang durchs Rauschen
der Stadt schlägt an mein Ohr.
 
Ein Schmetterling als Bote
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flattert im Wind vorbei,
11 
hinschwebend über das tote
12 
steinerne Einerlei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Frühlingslied in der Stadt“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frühlingslied in der Stadt“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Ingenieur, der von 1842 bis 1906 lebte. Da das genaue Datum der Veröffentlichung des Gedichtes nicht gegeben ist, lässt sich eine genaue zeitliche Einordnung schwer treffen. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Beginn des 20. Jahrhunderts jedoch war generell eine Zeit großer industrieller und urbaner Veränderungen, was sich in Seidels Gedicht durch die Kontraste von Natur und Stadt widerspiegeln könnte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist positiv und hoffnungsvoll, mit lebendigen Bildern des Frühlings, die im städtischen Kontext positioniert sind. Der Inhalt des Gedichts dreht sich um das lyrische Ich, das mitten in der Stadt den Einzug des Frühlings spürt und sich darüber freut. Durch den 'linden, fröhlichen Hoffnungsschein', der ihm ins Herz gegossen wird, drückt das lyrische Ich die Freude und die Hoffnung aus, die der Frühling ihm verleiht. Es bemerkt die grünen Wipfel, die zwischen den Dächern hervorschauen, und hört den Klang einer Lerche durch das Rauschen der Stadt. Ein Schmetterling fliegt vorbei, ein Zeichen des Frühlings, das über der starren, toten Stadt schwebt und wiederum Lebendigkeit und Veränderung symbolisiert.

Im Hinblick auf die Form und Sprache des Gedichts besteht es aus drei Strophen mit je vier Versen, auch bekannt als Vierzeiler. Die verwendete Sprache ist relativ einfach und direkt, was eine klare und leicht verständliche Botschaft ermöglicht. Die Bildsprache wirkt lebendig und beschreibend, Seidel benutzt sowohl personifizierte Metaphern ('Der Frühling weiß zu finden') als auch Vergleiche ('hinschwebend über das tote steinerne Einerlei') um die Wechselwirkung zwischen der traditionellen Vorfreude auf den Frühling und dem städtischen Kontext zum Ausdruck zu bringen.

Insgesamt vermittelt das Gedicht eine Botschaft der Hoffnung und des Neubeginns, die durch den Frühling symbolisiert wird, selbst inmitten der steinernen und ansonsten leblos wirkenden Stadt. Seidel gelingt es, sowohl das erneuernde Gefühl des Frühlings als auch die Kontraste und gelegentlichen Harmonien zwischen Natur und Stadt kunstvoll auszudrücken.

Weitere Informationen

Heinrich Seidel ist der Autor des Gedichtes „Frühlingslied in der Stadt“. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Zwischen den Jahren 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 51 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Seidel sind „April“, „Die Musik der armen Leute“ und „Der Zug des Todes“. Zum Autor des Gedichtes „Frühlingslied in der Stadt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.

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