Vision von Hans Bethge

Im Schimmer des Mondes standest aufrecht du,
Erzitternd gleich dem jungen Laub der Birken.
Du hobst den Arm, du dehntest die Brust, du standst
Auf den verwilderten Gärten, ein Traumbild
Der Lenznacht, lockend, schwankend, verführerisch
Bis daß der Nebel stieg von den Wiesen her
Und du auslöschtest, so wie ein Lied auslöscht,
Und rings lag öde, schmachtende Finsternis,
Und Weinen war im Gezweig, und alle Blumen
10 
Riefen nach dir, o Mondenhauch!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Vision“

Autor
Hans Bethge
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1876 - 1946
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vision“ wurde von Hans Bethge verfasst. Bethge, geboren am 9. Januar 1876 und gestorben am 1. Februar 1946, war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer. Das Gedicht gehört somit der Epoche der Moderne an.

Bei der ersten Lektüre fällt die einprägsame Sprache sowie die intensive Naturdarstellung auf. Der Mond und die Landschaft werden hier als mystische und anziehungskraftvolle Elemente dargestellt.

Im Gedicht selbst beschreibt das lyrische Ich eine persönliche Beobachtung. Es schildert das Bild von dem Auf- und Untergang des Mondes, der wie eine Person dargestellt wird und sich über der Natur erhebt. Die natürlichen Elemente wie das junge Laub, die Gärten und die Wiesen reagieren auf die Präsenz des Mondes sehr dynamisch und emotional. Als der Mond schwindet, wird die Landschaft mit traurigen und sehnsüchtigen Attributen beschrieben.

Die Aussage des lyrischen Ichs könnte eine Metapher für das Aufblühen und Vergänglichkeit des Lebens oder einer Beziehung sein. Es könnte die Intensität und den kurzen Moment der Schönheit und die anschließende Sehnsucht und Traurigkeit betonen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in freien Versen geschrieben, und es nutzt eine sehr lebendige und bildhafte Sprache. Die konsequente Personifikation und der intensive Einsatz von Verben und Adjektiven tragen zu einer sinnlichen und ergreifenden Darstellung bei. Der Kontrast zwischen dem lebendigen Auftritt und dem stillen Abgang des Mondes betont die Dramatik und die Emotionalität der Szene. Insgesamt erzeugt das Gedicht eine melancholische und romantische Stimmung.

Weitere Informationen

Hans Bethge ist der Autor des Gedichtes „Vision“. Im Jahr 1876 wurde Bethge in Dessau geboren. Zwischen den Jahren 1892 und 1946 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit, Exilliteratur oder Nachkriegsliteratur zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 71 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 10 Versen. Die Gedichte „Erneut“, „Dasein“ und „Hinschlendern“ sind weitere Werke des Autors Hans Bethge. Zum Autor des Gedichtes „Vision“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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