Wenn von Ludwig Anton Salomon Fulda
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Ja, hätte mir vor Anbeginn |
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So manches nicht gefehlt, |
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Und hätt ich nur mit anderm Sinn |
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Den andern Weg erwählt, |
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Und hätt ich auf dem rechten Pfad |
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Die rechte Hilf empfan |
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Und so statt dessen, was ich tat, |
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Das Gegenteil getan, |
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Und hätt ich vieles nicht gemußt |
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Auf höheres Geheiß |
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Und nur die Hälft vorher gewußt |
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Von dem, was heut ich weiß, |
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Und hätt ich ernstlich nur gewollt, |
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Ja, wollt' ich nur noch jetzt, |
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Und wäre mir das Glück so hold |
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Wie manchem der's nicht schätzt, |
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Und hätt' ich zehnmal soviel Geld |
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Und könnt', was ich nicht kann, |
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Und käm noch einmal auf die Welt |
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Ja, dann! |
Details zum Gedicht „Wenn“
1
20
107
1862 - 1939
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht kommt von Ludwig Anton Salomon Fulda, einem deutschen Dramatiker und Schriftsteller, der von 1862 bis 1939 lebte. Da der genaue Zeitpunkt seiner Veröffentlichung nicht gegeben ist, können wir sie nur grob auf das späte 19. oder frühe 20. Jahrhundert einordnen.
Bereits beim ersten Durchlesen des Gedichts wird ein Gefühl der Spekulation und Bedauern deutlich. Es hat einen thematischen Fokus auf das „Wenn“, was auf die Vergangenheit und die möglichen Entscheidungen verweist, die das lyrische Ich hätte treffen können oder wünschte, getroffen zu haben.
Inhaltlich erforscht das Gedicht eine Reihe von „Wenn„-Szenarien, in denen das lyrische Ich unterschiedliche Bedingungen und Situationen erforscht, die sein Leben verändern könnten. Die These reicht vom Wunsch, in der Vergangenheit eine andere Entscheidung getroffen und einen anderen Weg eingeschlagen zu haben, bis zum Wunsch, mehr Wissen, Geld oder Glück zu haben. Das Gedicht endet mit einem kraftvollen „Ja, dann!“, was darauf hindeutet, dass, wenn all diese Bedingungen erfüllt wären, das Leben des lyrischen Ichs völlig anders wäre.
In Bezug auf die Form folgt das Gedicht keinem traditionellen Reim- oder Metrumsschema, was die introspektive und nachdenkliche Stimmung des Gedichts unterstreicht. Die Worte und Sätze sind einfach und klar, was das durchgängige Thema der Spekulation und Bedauern verstärkt. Hinsichtlich der Sprache verwendet der Autor eine Reihe von Konjunktiven und hypothetischen Ausdrücken, um die Unsicherheiten und Unbestimmtheiten des lyrischen Ichs in Bezug auf seine Lebensentscheidungen hervorzuheben.
Zusammengefasst ist Fuldas Gedicht „Wenn“ eine rührende Reflexion über die Vergangenheit und die Entscheidungen, die wir im Leben treffen, und darüber, wie diese Entscheidungen, auch wenn sie nun jenseits unserer Kontrolle liegen, unsere Gegenwart und Zukunft prägen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wenn“ des Autors Ludwig Anton Salomon Fulda. Der Autor Ludwig Anton Salomon Fulda wurde 1862 in Frankfurt am Main geboren. Zwischen den Jahren 1878 und 1939 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 107 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ludwig Anton Salomon Fulda sind „Der Erste hat das Haar gespalten“, „Parabel“ und „Im Hochgebirg“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wenn“ keine weiteren Gedichte vor.
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