COVID-19 - Angebots-, Nachfrage- oder Strukturkrise durch den Corona-Schock

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Referat

Corona Schock – Angebots-, Nachfrage- oder Strukturkrise

Im März 2020 hat die Corona-Krise auch in Deutschland große medizinische und wirtschaftliche Schäden verursacht und das Leben aller deutschen Bürger massiv beeinträchtigt. Prognosen über das Wirtschaftswachstum mussten enorm nach unten revidiert werden und weltweit ringen Regierungen mit der richtigen wirtschaftspolitischen Reaktion. Doch helfen uns die Ökonomen John Maynard Keynes und Milton Friedman den Angebots- und Nachfrageschock zu mindern oder bleiben wir in der Rezession gefangen?

Binnen der letzten zwei Jahre musste die Wirtschaftsleistung auf ein Minimum heruntergefahren werden. Ein Lockdown nach dem anderen zwang Produktionsstätten breitflächig zum Stillstand. Die Gastronomie hatte leere Tische zu beklagen und stand entweder am Existenzminimum oder vor der Pleite. Zahlreiche Unternehmen mussten Insolvenz anmelden. Während über 600.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt wurden, haben rund 500.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftige ihren Job verloren. Ferner wurde der soziale und gesellschaftliche Umgang durch Kontaktbeschränkungen unterbunden. Der makroökonomische Schock wirkte sich auch auf das Bildungswesen aus, indem die Schüler und Schülerinnen im Homeschooling ihre Anpassungsfähigkeit und Selbstständigkeit beweisen mussten. Das Ausmaß der Folgen des Corona-Schocks ist so allumfassend, wie in keiner Krise zuvor und markiert den tiefsten wirtschaftlichen Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg.

Im Gegensatz zur Finanzkrise 2009, welche sich aus einem ökonomischen Problem entwickelte, steht die Corona-Krise, da diese auf einer medizinischen Ursache fußt und sich binnen kürzester Zeit zu einer tiefen, strukturellen, globalen Wirtschaftskrise entwickelte. Während in der Finanzkrise lediglich ein Nachfrageschock vorlag, hat die Wirtschaft in der Corona-Krise sowohl mit einem Nachfrage- als auch Angebotsschock zu kämpfen. Daher konnte die Politik sich auf die Stabilisierung des Finanzsystems und der Konsum- und Investitionsnachfrage konzentrieren, wohingegen in der Corona-Krise auf beide Schocks gleichzeitig reagiert werden muss.

Die wesentliche Schwierigkeit im wirtschaftspolitischen Umgang mit dem Coronavirus ergibt sich daraus, dass es in den betroffenen Volkswirtschaften sowohl einen Angebots- als auch einen Nachfrageschock auslöst.

Das Coronavirus als Nachfrageschock

Die Nachfrage nach deutschen Investitions- und Konsumgütern wurde vonseiten der betroffenen Volkswirtschaften wie beispielsweise China maßgeblich reduziert.

Das Coronavirus als Angebotsschock

Keynesianismus als Lösung für den Corona-Schock

Das Andauern der Pandemie wird voraussichtlich den realwirtschaftlichen Strukturwandel, welcher die Digitalisierung, den demografischen Wandel und das Entgegenwirken in Bezug auf den Klimawandel umfasst, vorantreiben. Zusätzlich macht die gestiegene Verschuldung des öffentlichen und privaten Sektors den makroökonomischen Einflussbereich, besonders durch niedrige Zinsen, verwundbar. Die unmittelbare Krise scheint überwunden, doch die Nachwirkungen bedürfen aktiven Maßnahmen, wie sie teilweise schon vorgekommen sind. Die angewandten Maßnahmen sind fiskalpolitischer Art. John Maynard Keynes begründete die Theorie der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik, den Keynesianismus. Nach diesem wird in Zeiten einer Rezession mehr Geld ausgegeben als in Booms, damit die Wirtschaft angekurbelt wird. Auch in Deutschland wurde das sogenannte „deficit spending“ angewandt. Besonders kleine Unternehmen und stark betroffenen Branchen profitierten von den fiskalpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung. Die mit der Garantie der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) von Banken an Unternehmen vergebenen Kredite machten somit zwischen März und September 2020 einen Anteil von 14 % aus, was einen starken Anstieg gegenüber den Vorjahren bedeutet. Hohe und umfangreiche staatliche Maßnahmen haben die Märkte somit trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit gestärkt, sodass die Wirtschaft weiter funktionieren konnte. Durch breit gefächerte Überbrückungshilfen wie Kurzarbeitergeld und Soforthilfen für Unternehmen (wie beispielsweise für die Lufthansa AG), konnte eine weitere Welle an Insolvenzen abgewendet sowie Liquidität und Solvenz der Unternehmen geschützt werden. Der Neoliberalismus und die damit verbundenen Prinzipien von freier Preisbildung, Wettbewerbs- und Gewerbefreiheit und eines Minimums an staatlichen Eingriffen stellen die Lösung für den Corona-Schock dar, denn die staatlichen Eingriffe beliefen sich im marktwirtschaftlichen Sinne weitestgehend nur auf benötigte Hilfen und keine aktiven Einschränkungen in dem Markt an sich.

Die Banken erlebten die Krise als keine solche. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 mit minus fünf Prozent enorm absank, blieben die Bilanzen der Banken vergleichsweise stabil und von Verlusten verschont. Der Bankensektor erlebte seit den 1950ern ein starkes Wachstum. Im Vergleich mit der Finanzkrise ist die Corona-Pandemie für Banken sehr mild verlaufen. Denn die Bilanzsumme der Banken sank im Jahr 2008 mit dem BIP enorm und in der Corona-Pandemie blieb die Bilanzsumme der Banken durch eine robuste Kreditvergabe kontinuierlich und sank nicht mit dem BIP ab.

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