Corona-Schock - Warum jetzt die Zeit für den sozial-ökologischen Wandel ist.

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Coronapandemie, Angebot & Nachfrage, Milton Friedman, Umweltschutz, Klimawandel, Referat, Hausaufgabe, Corona-Schock - Warum jetzt die Zeit für den sozial-ökologischen Wandel ist.
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Referat

Corona-Schock – Warum jetzt die Zeit für den sozial-ökologischen Wandel ist.

Vergangene Monate lockerten sich viele pandemische Sicherheitsverordnungen und die bundesweiten Notbremsen in Form der Bevölkerungsschutzgesetze bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite scheinen vorübergehend der Vergangenheit anzugehören. Auch wenn die Pandemie somit sogar möglicherweise offiziell vor ihrem Ende steht, hat der Virus verheerende Schäden für die Bundesrepublik Deutschland mit sich gebracht. Vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen haben und werden Deutschland noch langwierig beeinflussen. Doch inwiefern hat die Regierung überhaupt versucht, vor allem dem Schaden gegenüber dem Arbeitgeber der Friedmanschen Prägung, entgegenzuwirken und wie erfolgreich war sie?

Für den Arbeitgeber, also dem entscheidenden Faktor der Angebotsseite, war die Pandemie logischerweise wie auch für den Nachfrager eine Katastrophe von immensem Ausmaß. Viele Arbeitgeber wurden durch die Lockdown-Bestimmungen schwer getroffen. Einige Berufssegmente hatten direkt mit diesen zu hadern. Am Beispiel eines Fitnessstudios wird das schnell erkenntlich. Dem Unternehmen war es nicht mehr erlaubt, ein Angebot zu stellen. Folglich müsste die Nachfrage extrem sein, was sie auch war. Das Problem war aber nun, dass es dem Nachfrager nicht mehr erlaubt war, seine Nachfrage in der Praxis umzusetzen. Das ist der Grund, weshalb es zu massiven wirtschaftlichen Schäden kam. Ebenso waren nämlich so gut wie alle anderen Bereiche indirekt stark betroffen. Wegen der Kausalkette des Marktes sorgten geschlossene Branchen für weniger Einkommen oder gleichbleibendes Einkommen, aber Angst oder fehlende Möglichkeit das Geld auszugeben, auch wenn der Arbeitgeber das Angebot stellt. Selbst dies wurde aber wegen resultierenden Liefer- und Arbeiterengpässen reduziert.

Anhand von fundierten Faktenzahlen lässt sich das Ausmaß gut vermuten. Kurzfristig ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt extrem eingebrochen, hat sich dann aber etwas gefangen und prosperierte im Vergleich zum großen Corona-Schock sogar etwas. Aber langfristig konnten auch Kurzarbeit und Pakete der Bundesregierung einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes und ein Steigen der Arbeitslosigkeit nicht verhindern. Dass es mehr Arbeitslose gibt, lässt sich dadurch erklären, dass Selbstständige insolvent gingen oder Arbeitnehmer zur Kostensenkung entlassen werden mussten. Beides spricht für die Schäden der Firmen. Der gefallene Wirtschaftsindikator bestätigt dies nur. Des Weiteren gingen sowohl Produktion als auch Exporte der Unternehmen zurück.

Diesen Schäden wurde durch staatliche Unterstützung in Form von der Kurzarbeit, reduzierter Mehrwertsteuer, Konjunkturpaketen und Corona Hilfen bei bevorstehender Insolvenz zwar entgegengewirkt.

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Trotzdem handelte man auch bei Unterstützung der Unternehmen nicht wirklich nach den Grundsätzen des renommierten Ökonom Milton Friedman. Friedmans Angebotstheorie wurde während der Pandemie weitgehend nicht wirklich befolgt bzw. ignoriert. Eine der Hauptthesen ist, dass der Staat dem Markt möglichst freien Markt sichert, dabei aber möglichst wenig eingreift. Soziales existiert in Friedmans Weltbild nicht, weshalb die ganzen Lockdowns, die dem Arbeitgeber schadeten und die Bürger vor einer tödlichen Krankheit schützten, Friedmans Ideen entgegenstanden.

Wie man an diesem Beispiel sieht, hat sich der Staat bewusst nicht für die Friedmansche Angebotstheorie entschieden. Doch wieso hat man diese anerkannte Theorie nicht berücksichtigt?

In der Theorie gibt es zum einen keine Krisen und Rezessionen. Sie betrachtet verhältnismäßig lange Zeiträume, in welcher Krisen nicht eingeplant sind. Nach Friedman wächst die Wirtschaft mehr oder weniger konstant. Ein so starker Einsturz findet keine Berücksichtigung. Wie obiger Abschnitt verdeutlicht, war vor allem die Angebotsseite nicht mehr in der Lage, das Angebot adäquat zu stellen. Allerdings wäre es in einer solchen Extremsituation auch fraglich, ob nicht auch die Nachfrage von allein eingebrochen wäre. Selbst eher unbetroffene Anbietende mussten weniger Kunden verbuchen. Vor allem stellt sich die Theorie als nicht hilfreich heraus, wenn der Markt nicht heimisch, sondern in einer globalisierten Welt international offen ist.

Versucht man jedoch aus der schlechten Zeit wertvolle Erfahrungen mitzunehmen, so gelingt dies in gewisser Weise auch. Mit den zunehmenden globalen Einschränkungen weltweit begann die Natur sich ein wenig zu erholen. Sinkende Zahlen der Privatreisen, schwindender Tourismus, fehlender internationaler Handel, unbesetzte Stellen in der Industrie und einige weitere Gründe sorgten für einen starken Rückgang der CO₂-Emissionen und der allgemeinen Umweltverschmutzung, aber auch für eine gewisse Erholung des Wildlebens in den verschiedenen Ökosystemen. Dieser Trend setzte sich auch nach den Lockerungen kontinuierlich bis heute fort. Genau solche Tendenzen braucht man, will man die Endlosspirale des Klimawandels noch aufhalten und nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 handeln. Die sozial-ökologische Wirtschaftswende wirkt nun zumindest ein ganzes Stück leichter zu realisieren als noch vor der Pandemie.
Weltweit gibt es viele Probleme, vor allem in Dritt- und Schwellenländern, die beseitigt werden müssten, um das Zeitalter der sozial-ökologischen Wirtschaft einzuleiten. Fokussiert man sich auf Deutschland, gibt es jedoch ebenfalls viele Faktoren, die es für den Staat umzusetzen gilt, möchte man eine solche Vision umsetzen.

Die naheliegendste Möglichkeit wäre, das deutsche Breitbandinternet deutlich auszubauen. Im internationalen Vergleich befindet sich Deutschland in der Verfügbarkeit von schnellem Internet auf abgeschlagenem Platz. Für eine so große Wirtschaftsnation ist das nicht vertretbar. Gerade mit Blick auf die sozial-ökologischen Vorteile, die das Homeoffice mit sich bringt, wäre es ein wichtiger Ansatz, die Qualität der Internetanbindung auszubauen. So würden die Abgaswerte vieler Arbeiter jeden Tag deutlich niedriger ausfallen. Dazu könnte auch ein Ausbau der verstaatlichten Deutschen Bahn beitragen, die trotz oder gerade wegen ihrer monopolartigen Stellung viele Landteile immer noch nicht flächendeckend, zeitlich effektiv und zuverlässig versorgt. Dem Arbeitnehmer könnte man vergünstigte Tickets für die Fahrt zur Arbeit anbieten oder steuerliche Vergünstigung in Aussicht stellen, wenn von zu Hause aus gearbeitet wird.

Aktiv könnte der Staat Unternehmen dafür belohnen und dazu ermutigen, Homeoffice anzubieten, beispielsweise durch Subventionen bzw. Steuervorteile für elektronische Arbeitsgeräte. Man hat gesehen, dass Deutschland sehr stark abhängig von Importen ist, dies vor allem auch von weniger zuverlässigen und eher antidemokratischen Staaten im Osten. Man hat aber ebenfalls gesehen, dass die Existenz Deutschland nicht komplett von diesen Importen abhängig ist. Vielleicht wäre es denkbar, insbesondere mit Blick auf lange Transportwege oder dem Handel mit nicht demokratischen Staaten, die Eigenständigkeit Deutschlands zu stärken und wieder selbst Dinge zu produzieren, die bislang importiert werden mussten. Die Abhängigkeit Deutschlands würde sinken. Wäre das nicht möglich, könnte man wenigstens Langzeitpartner nach deutschen Umweltstandards kontrollieren und bei Verstößen durch zeitweilige Verweigerung des Kaufes bestrafen.
Ungeachtet der Coronapandemie ist es mittel- und langfristig nötig, eine kontinuierliche Erhöhung der CO₂-Steuer vorzunehmen. Nur so ist es möglich, die Industrie zum nachhaltigen Herstellen anzuregen, und den Umstieg von fossilen Brennstoffen zu „grüner“ Energie zu forcieren.

Abschließend kann festgehalten werden, dass trotz der enormen gesundheitlichen, zwischenmenschlichen, politischen und wirtschaftlichen Schäden durch die Coronapandemie nicht nur das Versagen einzelner Theorien wie der von Friedman beleuchtet werden sollten, sondern dass wir konsequent daran arbeiten müssen, uns als Volksgemeinschaft den Problemen geschlossen zu stellen. Nur so können größere wirtschaftliche Schäden durch die Folgen der Erderwärmung und Umweltverschmutzung abgemildert werden.

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